Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Nur der Klassenerh­alt zählt

FC Friedrichs­hafen backt auch in der neuen A2-Saison kleine Brötchen

- Von Peter Schlefsky

FRIEDRICHS­HAFEN - Ob Tabellenvo­rletzter, Tabellenle­tzter oder Teilnehmer an der Relegation: In schöner Regelmäßig­keit schrammte der FC Friedrichs­hafen während der vergangene­n Jahre am Abstieg zur BKlasse vorbei. Und, blickt man auf die aktuelle Transferüb­ersicht, verheißt den Häflern auch die anstehende Saison 2018/19 in der FußballKre­isliga A2 alles andere als rosige Zeiten. Dennoch verlässt Damir Alihodzic, der als FC-Spielertra­iner am kommenden Wochenende in seine vierte Spielzeit gehen wird, der Mut nicht. „Die Liebe zu diesem Sport ist mir einfach zu wichtig. Wenn meine Mannschaft die Trainingsl­eistung auf den Platz bringen kann und ich vor allem bei unseren jungen Spielern eine Entwicklun­g sehe, ist das für mich Motivation genug, weiterzuma­chen“, erzählt der 33-Jährige.

Und so heißt in der neuen Spielrunde das Saisonziel einmal mehr Klassenerh­alt. „Wir wissen, dass es wieder ein Kampf ums Überleben sein wird“, so Alihodzic. Ihn wurmt besonders, dass kurz vor Ablauf der Wechselfri­st Ende Juni einige Spieler dem Häfler Fußballclu­b den Rücken gekehrt haben. Leistungst­räger wie Pietro Montano, der zur BTG Markdorf wechselte, werden dem FC-Kader also ebenso wenig angehören wie Felix Hirsch, Lukas Kreiter und Yannick Wiest. Mit diesen Abgängen verliert Damir Alihodzic vor allem zwei gestandene Innenverte­idiger und damit sehr wichtige Stützen im Abwehrboll­werk.

Arges Verletzung­spech

Zu allem Unglück brach sich kürzlich Fabian Deutsch bei einem Testspiel den Handknoche­n. Und Christian Langhorst, ein verheißung­svoller Mittelfeld-Zugang aus Karlsruhe (Alihodzic: „Ich schätze ihn als einen der Besten in der Liga ein“), zog sich ein paar Wochen nach dem Trainingsa­uftakt einen Kreuzbandr­iss zu. Das alles führte dazu, dass der FC-Spielercoa­ch permanent improvisie­ren und „vieles ausprobier­en“musste. Umso mehr freute ihn die rege Trainingsb­eteiligung.

Was die Testspiele­rgebnisse anbelangt, zeigt sich Damir Alihodzic zufrieden: Einer 1:7-Klatsche gegen den SV Tannau („eine bittere Niederlage, das darf eigentlich nicht passieren“) folgte ein 3:2-Erfolg in der ersten Pokalrunde über die Reserve des TSV Tettnang. „Das hat mich dann doch positiv gestimmt“, so der 33Jährige rückblicke­nd. Auch wenn er eine Woche später das zweite Pokalspiel mangels Spielern kampflos an den Bezirkslig­isten SV Kressbronn abgeben musste.

Alihodzic, der in früheren Zeiten auch schon beim VfB Friedrichs­hafen und dem SV Bermatinge­n in der südbadisch­en Landesliga – damals mit Boban Savic – die Kickschuhe schnürte, ist ein alter Fuchs. Er weiß, dass es ein Stadtverei­n wie der FC sehr schwer hat, im Konzert der zahlreiche­n anderen Häfler Clubs, die sich die Talente gegenseiti­g wegschnapp­en, zu bestehen. Und er weiß genau, dass die Trauben in der A2 auch in der neuen Saison hoch hängen werden. „Die Aufsteiger und auch wir werden sich sehr schwertun“, ist sich Damir Alihodzic sicher. Für ihn sind Lindau, Tettnang und Achberg die Titelaspir­anten. Und wohin geht es für ihn und seinen Mannen? Da sieht er einen Spezialauf­trag: „Als Underdog werden wir versuchen, möglichst viele zu ärgern“, schmunzelt der 33-Jährige.

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ARCHIVOTO: CF Für den FC Friedrichs­hafen um Spielertra­iner Damir Alihodzic (rechts) steht 2018/19 erneut eine schwierige Saison vor der Tür.

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