Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kürbisfest lockt Besucher ins Argental
Familie Lanz zeigt Vielfalt der Kürbisse und präsentiert landwirtschaftliche Arbeit
LANGNAU - Kürbisse in den unterschiedlichsten Variationen, Farben und Formen haben Besucher des dritten Unterlangnauer Kürbisfests am Wochenende erleben können.
Mehr als 120 verschiede Sorten Kürbisse pflanzt Landwirt Engelbert Lanz aus Unterlangnau auf seinen Äckern an. Die meisten Variationen lagen beim Kürbisfest gleich stapelweise in Kisten und Ständen zur Besichtigung und zum Verkauf aus.
Spürbar war die Anziehungskraft und die Bedeutung des modernen Herbstgemüses, denn mehrere hundert Besucher fanden am Samstag und Sonntag den Weg ins Argental. „Bei uns gibt es zwar schon auch Kürbis, aber lange nicht so viel Auswahl“schwärmten Selma und Peter Leopold aus Balingen, die während ihres Campingaufenthaltes einen Abstecher zum Hoffest gemacht hatten. Bereits zum zweiten Mal kamen Liesel und Heinz Kluth mit ihrer Tochter Gabi Schlegel auf dem Fahrrad aus Meckenbeuren: „Wir lieben die familiäre Anbindung bei diesem Fest und vor allem die leckere Kürbissuppe – einfach hervorragend“, schwärmten die drei Fans.
Für viele scheint das kulinarische Angebot der Grund dafür zu sein, dass die Gäste oft weite Wege nach Langnau pilgern. Neben den Kürbispommes sind es auch die Forellenburger und die Räucherfische, an denen die Besucher Schlange gestanden sind. Die beiden Chefköche Rainer Rupps und Walter Eberl lassen sich jährlich neue Gerichte für das Kürbisfest einfallen – natürlich passend zum Thema. So kam in diesem Jahr das „Kürbisfocaccia mit zweierlei hausgemachten Dips“und die „Kürbis- Ricotta-Gnocchi mit Tomatillosalsa“neu auf die Speisekarte und gleich gut an. „Wir machen etwas andere Gerichte und wollen damit die Vielfalt der Kürbisse zeigen“, meint Rupps und sein Kollege Eberl fügt an: „Man spürt das Rieseninteresse der Besucher. Viele wollen die Rezepte gleich mit heim nehmen und hinterfragen unsere Art zu kochen: Das ist prima und freut uns.“
Zwischen den kulinarischen Köstlichkeiten hat Kürbisbauer Engelbert Lanz die Gäste zur Führung mit auf den Acker genommen. Bestaunt wird hierbei besonders seine Anzucht der Riesenkürbisse. Sechs sind es an der Zahl. Im Moment dürfte der Größte „so um die zweihundert Kilo wiegen“. Lanz rechnet damit, dass die Kolosse bis Mitte September noch um das Doppelte zulegen. Mit einem davon will er dann am Kürbisbootrennen in Ludwigsburg teilnehmen. Wenn alles gut geht, denn im letzten Jahr hatte seinem Kürbisboot eine Wühlmaus ein Loch in die Schale gefressen und damit der Teilnahme einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Die Gäste schlenderten trotz Hitze über den Acker. Seniorbauer August Lanz hatte extra noch die Wege gemäht, damit jeder Winkel und jede Kulturart besichtigt werden konnte.
Eine Apfel- und Birnenverkostung, sowie Ausbildungsfragen zum Beruf Landwirt beantworteten das Landwirtschaftsamt des Bodenseekreises und der Verein Landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen an einem Informationsstand. „Trotz des enormen Aufwandes freuen wir uns riesig, dass das Fest Jahr für Jahr mehr Zuspruch bei den Einheimischen und Urlaubern findet“, sagte Bäuerin Elisabeth Lanz