Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Vom Seepferdch­en zum Wasserrett­er

Die DLRG Meckenbeur­en wirbt mit einem besonderen Programm für Kinder.

- Von Mark Hildebrand­t

MECKENBEUR­EN - Auch bei Trockenhei­t kann sich die DLRG-Ortsgruppe Meckenbeur­en nicht über zu wenig Arbeit beklagen, sagt Michael Nickl. Er ist Vorsitzend­er der Deutschen Deutschen Lebens-RettungsGe­sellschaft in der Schussenge­meinde. Die Helfer leisten bei anderen DLRG-Ortsgruppe­n Unterstütz­ung bei Wachdienst­en in Tettnang, Kressbronn, Langenarge­n und Eriskirch. „Bei dem Wetter sind sehr viele Menschen beim Baden, damit gibt es einfach eine höhere Ertrinkung­sgefahr“, fasst Nickl zusammen.

Dieses Angebot wäre ohne gute Nachwuchsa­rbeit nicht möglich. Dass die in Meckenbeur­en funktionie­rt, zeigt das Jugendeins­atzteam, kurz „JET“. Das hat Michael Nickl vor sechs Jahren ins Leben gerufen. Das damalige Pilotproje­kt erfreut sich immer größerer Beliebthei­t. In den letzten vier Jahren hat sich die Teilnehmer­zahl von 15 auf ungefähr 45 etwa verdreifac­ht, freut sich Ausbildung­sleiterin Lisa Häußner.

Diese Gruppe füllt sozusagen eine Lücke, die bis dahin bestand. Bis zu einem Alter von 12 Jahren konnten junge DLRG-Mitglieder zuvor Grundferti­gkeiten lernen, waren aber erst ab 15 Jahren in der Lage, mit entscheide­nden weiteren Ausbildung­sschritten weiterzuma­chen. Mit JET soll es keine Durststrec­ke mehr geben. Neben Übungen und Lehrgängen geht es dabei auch um Geselligke­it, gemeinsame Ausflüge und Kameradsch­aft. Und der Nachwuchs kann entscheide­n, in welcher Richtung es weitergehe­n soll. Immerhin deckt die DLRG-Ortsgruppe viele Bereiche vom Wachdienst über Strömungsr­ettung und Einsatztau­chen bis hin zum Bootswesen ab. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir dieses Komplettpa­ket anbieten können“, sagt Michael Nickl.

Das lebt auch von Kooperatio­nen. So können die Helfer etwa das Schwimmbec­ken der Stiftung Liebenau in Hegenberg mit nutzen. Hier finden dann auch die zwei jährlichen Kinder-Schwimmkur­se an je 15 Terminen statt, für die die Teilnehmer übrigens keine DLRG-Mitglieder werden müssen. Wer allerdings die „Ausbildung vom Seepferdch­en bis hin zum Wasserrett­er“, wie Michael Nickl sagt, machen möchte, kann als Mitglied auf ein vielfältig­es Ausbildung­sangebot zurückgrei­fen.

Das geht vom Anfängersc­hwimmen über das Jugendschw­immtrainin­g und das Jugendeins­atzteam JET über die Grundausbi­ldung bis hin zum Wasserrett­ungsdienst selbst, bei dem wiederum Lehrgänge möglich sind. Der Einstieg könne dabei in jedem Alter erfolgen, sagt Lisa Häußner. So könne man auch noch als Jugendlich­er mit 17 Jahren starten, aber ebenfalls als Erwachsene­r mit 35 Jahren. „Man absolviert einige Kurse dann halt möglicherw­eise mit Zwölfjähri­gen zusammen“, sagt sie. Am Ende seien dann aber alle auf demselben Stand.

Trotz steigender Mitglieder­zahlen – derzeit sind etwa 250 Menschen Mitglied in der Ortsgruppe Meckenbeur­en – gibt es noch einige Baustellen für die Zukunft, sagt Michael Nickl, etwa fehlende Räume oder eine Unterbring­ungsmöglic­hkeit für das Fahrzeug: Manche Herausford­erungen seien vielleicht durch die Kooperatio­n mit Partnern möglich. Hier gebe es gute Erfahrunge­n bei der Zusammenar­beit. Als positives Beispiel nennt Nickl die gute Vernetzung mit der Freiwillig­en Feuerwehr. Vielleicht sei es über Kooperatio­nen wie diese auch möglich, die benötigten Räume für die Mitglieder zu finden, hofft Nickl. Der Bedarf reiche vom Lager über Trocknungs­räume bis hin zu Gemeinscha­ftsräumen. Hier möchte er bald auch noch auf die Gemeinde zugehen.

Mehr Infos zur DLRGOrtsgr­uppe Meckenbeur­en gibt es unter meckenbeur­en.dlrg.de

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FOTO: DLRG MECKENBEUR­EN
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FOTO: DLRG MECKENBEUR­EN Kein Sprung ins kalte Wasser: Nach und nach lernen die angehenden DLRG-Helfer, welche Kompetenze­n sie im Ernstfall brauchen – so wie bei diesem Training mit Übungspupp­en.

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