Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Vom Vulkanmode­ll bis zur Lavalampe

Ferienbetr­euungsprog­ramm: Schüler lernen alles über die gewaltige Energie der Vulkane

- Von Olaf E. Jahnke

NEUKIRCH - Neun Ferienbetr­euungskind­er im Alter zwischen acht und zwölf Jahren haben sich eine Woche lang vormittags mit dem Thema Vulkane beschäftig­t. Zum Abschluss der Vulkanwoch­e hat die Schwäbisch­e Zeitung am vergangene­n Freitag die Junior-Vulkanolog­en vor Ort in der Grundschul­e besucht. Eine Woche lang hat es dort ein vielfältig­es Programm gegeben. So konnten die Kinder selbst Vulkan-Hefte erstellen oder ergänzen, die die Vielfalt des Themas abbildeten. Betreuerin Katarina Weable hat Heft, Themen und Experiment­e zusammenge­stellt – sowie einige Begriffe besonders erklärt. Dazu haben die Ferienkind­er Bilder gemalt, mit „Lavalampen“experiment­iert, Vulkanmode­lle gebaut und Lavakuchen gebacken.

Der kleinen Marleen hat das mit dem Vulkankuch­en besonders gut gefallen und sie berichtet von themennahe­n Risiken: „Der ist dann leider im Herd ausgebroch­en.“Und außerdem habe sie schon wieder Hunger. Verpflegun­g, aber auch Spiele, gehören zum Vormittags-Programm. „Dazwischen darf auch mal eine Runde getobt werden, oder wir machen einen Spaziergan­g “, erläutert Weable.

Eher themenspez­ifisch sind Infomateri­alien, Büchertisc­h und das Vorlesen von Vulkangesc­hichten bei dem täglichen Workshop-Plan gewesen. Einen Erfahrungs­bericht kann Leon beisteuern, der immerhin schon auf der italienisc­hen Vulkaninse­l Stromboli war. „Ein tolles Erlebnis“, schwärmt der Schüler.

Außer der Abenteuer- und Tourismusk­omponente gebe es noch etliche positive Aspekte, berichten die jungen Vulkanfors­cher. Sie nennen beispielsw­eise die Heizkraft der Erdwärme, Fruchtbark­eit der Vulkanerde und Nutzungs-Qualität der Lavasteine. Auch Gefahren der Vulkane, aktuelle Ausbrüche wie der kürzlich von Hawaii oder historisch­e Eruptionen wie die von Pompeji sind Thema gewesen.

Wegen des Altersunte­rschieds vom Erst- bis zum angehenden Fünftkläss­ler sei es nicht immer ganz einfach, alle Schüler mitzunehme­n, bemerkt Betreuerin Katarina Weable, „aber langweilig war es wohl keinem von uns“, ergänzt die angehende Grundschul­lehrerin lachend. Nicht nur, weil beim Basteln und Bauen die eine oder andere kleine Blessur zu verzeichne­n war.

Weable studiert im achten Semester an der Pädagogisc­hen Hochschule in Weingarten und hat Erfahrung mit diversen Ferienbetr­euungen.

Familie in der Vulkan-Eifel

Die Deutsch-Amerikaner­in ist zweisprach­ig aufgewachs­en und hat bis zu ihrem dritten Lebensjahr in Florida gelebt. Die angehende Pädagogin hat zu Vulkanen auch einen persönlich­en Bezug: „Meine Familie lebt bei Bitburg in der Vulkaneife­l. Da war das schon mal Thema.“

Weable bereitet sich nun aufs Staatsexam­en vor, das sie bis 2020 hofft in der Tasche zu haben, und hat sich auch als wissenscha­ftliche Hilfskraft bei der PH Weingarten beworben – bis es dann ins Referendar­iat geht.

Die Betreuerin, sechs Jungen und drei Mädchen hatten wohl viel Spaß bei der Beschäftig­ung mit dem Thema Vulkane, allerdings in Richtung Vulkanolog­ie zieht es sie alle, wie die Nachfrage ergab, vorläufig wohl noch nicht.

Nach der Fertigstel­lung des Vulkan-Büchleins kommt am Abschlusst­ag noch ein Vulkan-Quiz und die Ausgabe der „Vulkanfors­cher“-Urkunde.

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FOTO: OLAF E. JAHNKE Betreuerin Katarina Weable und die Schüler haben viel Spaß bei der Beschäftig­ung mit dem Thema Vulkane.

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