Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Faire Schultüte“hilft Kindern in der Dritten Welt
Eine-Welt-Verein Kressbronn kämpft für bessere Bildungschancen von Minderjährigen
KRESSBRONN (sz) - Noch sind Ferien, aber vielleicht steigt bei den zukünftigen Erstklässlern bereits die Vorfreude auf den ersten Schultag, der viele spannende Veränderungen bringen wird. Mit Ranzen und Schultüte starten die Kinder demnächst in einen neuen Lebensabschnitt. Damit haben sie Kindern in vielen anderen Ländern der Erde etwas Unschätzbares voraus: eine sehr gute Chance auf Bildung.
In weiten Teilen Afrikas, Asiens und auch Südamerikas wird Kindern das in der Agenda 2030 verankerte Recht auf Bildung versagt: Sie müssen arbeiten – teilweise ohne Bezahlung – um den Lebensunterhalt ihrer Familien mit zu sichern.
Immer noch müssen täglich mehr als 150 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren (Angaben von Unicef) auf der Welt arbeiten. Sie helfen illegal auf den Feldern, schuften in Fabriken, Steinbrüchen, Bergwerken oder Kakaoplantagen, verdingen sich als Dienstmädchen oder Straßenverkäufer. Kinderarbeit ist laut Definition der Unicef Arbeit, für die Kinder zu jung sind oder die gefährlich oder ausbeuterisch sind, die die körperliche oder seelische Entwicklung schädigen oder die Kinder vom Schulbesuch abhalten. Sie beraubt Kinder ihrer Kindheit und verstößt gegen die weltweit gültigen Kinderrechte.
Der Eine-Welt-Verein Kressbronn möchte mit der Aktion „Faire Schultüte“das Bewusstsein für Fairen Handel stärken und Offenheit und Toleranz für andere Völker und Kulturen bei Eltern und Kindern fördern.
Mit einer „Fairen Schultüte“kann ein Zeichen für eine gerechtere und friedlichere Welt gesetzt werden. Der Faire Handel garantiert eine Produktion ohne illegale Kinderarbeit. Den Produzenten wird ein Mindestpreis für ihre Produkte garantiert, sodass sie damit ihren Lebensunterhalt bestreiten und ihre Kinder zur Schule schicken können. Zudem unterstützt der Faire Handel die Finanzierung und den Bau von Schulen weltweit.
Gummibärchen aus Nicaragua
Ob Süßigkeiten, Mutmacher oder Glücksbringer – es gibt viele Möglichkeiten die Schultüte mit fairem Inhalt zu füllen: mit Gummibärchen aus Nicaragua, getrockneten Mangos von den sonnigen Philippinen, Schokolade aus Ghana, Stoffbälle aus Guatemala, Sorgenpüppchen aus Peru, Armbändchen aus Indien und vieles mehr.
Mit fairen Geschenken zum Schulanfang in einer liebevoll gestalteten Schultüte ist bei den Kindern in Kressbronn die Welt zu Gast – und vielleicht die Chance auf Bildung für die Kinder in anderen Erdteilen ein wenig größer geworden.