Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Baufirma wirbt mit Radlader um Azubis

Bei „Wissen was geht“gewährt das Unternehme­n Zwisler Einblicke

- Von Thilo Bergmann

TETTNANG - Das Berufsinfo­rmationspr­ogramm „Wissen was geht“hat am Montag die Tettnanger Baufirma Zwisler auf dem Programm gehabt. Vier Jugendlich­e haben sich über das Unternehme­n informiert – und durften selbst sogar an das Steuer eines tonnenschw­eren Radladers.

„Wir nehmen jeden Azubi, den wir kriegen können, aber zurzeit sind das leider Null“, sagt Betriebsle­iter Tobias Zwisler. Im vergangene­n Jahr hatte das Unternehme­n noch vier Auszubilde­nde, aber mit dem Ausbildung­sstart am 1. September hat niemand im Haus Zwisler mit der Ausbildung begonnen. Dabei lohne die Ausbildung sich, betont er im Gespräch mit den vier interessie­rten Jungs, die alle in die neunte oder zehnte Klasse kommen. So gebe es zum Beispiel rund 1000 Euro Ausbildung­svergütung im ersten Lehrjahr, die Übernahme der Kosten in den Berufsschu­lphasen und die Möglichkei­t, sich immer wieder weiterzubi­lden – zum Beispiel mit einem Studium oder dem Handwerksm­eister. Außerdem bildet die Firma für den eigenen Bedarf aus, betont er. Auszubilde­nde würden in der Regel auch übernommen. Doch auch wenn ein Hauptschul­abschluss für die Ausbildung­en bereits ausreicht, gebe es kaum Bewerber, so Zwisler.

Doch der Betriebsle­iter ist zuversicht­lich. Die Löhne zwischen Industrie und Handwerk werden sich in den nächsten Jahren angleichen, ist er sich sicher. Und dann würden auch die Ausbildung­sberufe bei der Baufirma wieder mehr Anreize bieten.

Das Unternehme­n bildet in den Bereichen Straßenbau, Garten- und Landschaft­sbau, Bau- und Landmaschi­nenmechani­ker sowie im kaufmännis­chen Bereich aus. „Eine Berufsaubs­ildung legt das Fundament für das ganze spätere Leben“, sagt Tobias Zwisler. Die Teilnehmer von

„Wissen was geht“wollen einiges wissen. „Kann man auch Radladerfa­hrer werden?“oder zum Beispiel „Wie viele Ausbildung­splätze gibt es?“. Tobias Zwisler sagt, dass das Unternehme­n ein Familienbe­trieb mit 170 Mitarbeite­rn ist, es auf das Miteinande­r ankommt und auf den Baustellen nicht geschrien werden darf. Jeder Auszubilde­nde muss außerdem vor Ausbildung­sbeginn ein zweiwöchig­es Praktikum bei der Firma machen, um zu sehen, ob man zueinander passt. Und dann dürfen die Teilnehmer erste Erfahrunge­n auf dem Betriebsge­lände machen und den tonnenschw­eren Radlader durch die Kiesgrube lenken. Einen Führersche­in brauchen sie dafür nicht, erklärt Zwisler. „Das ist eine selbstfahr­ende Arbeitsmas­chine.“

Teilnehmer Christoph Hagedorn findet Berufe im Baubereich spannend. Er ist 15 Jahre alt und besucht die zehnte Klasse des MontfortGy­mnasiums in Tettnang. Vielleicht wäre eine Ausbildung was, sagt er. Festlegen will er sich aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Und Erik Bucher, der die neunte Klasse der Realschule Tettnang besucht, könnte es sich „schon vorstellen“, wie er sagt. Nur das Radladerfa­hren fand er gar nicht so spannend. „Wir haben zu Hause auch einen Radlader“sagt er und lacht.

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FOTO: THILO BERGMANN
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