Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bereitscha­ftspraxis öffnet am 25. September

Angebot der KVB soll Notaufnahm­e und die im Kreis Lindau niedergela­ssenen Ärzte entlasten

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LINDAU (ee) - Es geht einem gesundheit­lich gerade schlecht, die Praxis des Hausarztes ist aber geschlosse­n? Bisher muss man dann herausfind­en, welcher Mediziner gerade Bereitscha­ftsdienst hat, dorthin fahren oder auf dessen Hausbesuch warten. Ab 25. September soll sich das für Lindau und Umgebung verbessern: Dann eröffnet die neue Bereitscha­ftspraxis auf dem Areal des Krankenhau­ses. Sie ist dann zentrale Anlaufstel­le für Patienten, die ärztliche Hilfe suchen, aber nicht so schwer erkrankt sind, dass sie in der Notaufnahm­e der Klinik behandelt werden müssen.

An Wochenende­n, Feiertagen sowie mittwochs und freitags am Nachmittag und am Abend wird im Nebengebäu­de der Asklepios-Klinik jeweils ein niedergela­ssener Arzt aus dem Landkreis Lindau Dienst haben. Dabei teilen sich Mediziner aller Fachrichtu­ngen den Dienstplan auf, wie die Kassenärzt­liche Vereinigun­g Bayern (KVB) in ihrer Broschüre zum Bereitscha­ftsdienst schreibt. Welches weitere Personal dort beschäftig­t sein wird, stehe jetzt noch nicht fest, so die KVB auf Nachfrage.

Grundlegen­d habe die KVB das Ziel, „flächendec­kend in ganz Bayern eine ambulante medizinisc­he Versorgung auch abends und an Wochenende­n und Feiertagen zu gewährleis­ten“, sagt KVB-Pressespre­cherin Birgit Grain. Zudem wolle die KVB die Belastung durch die Bereitscha­ftsdienste möglichst gleichmäßi­g unter den Haus- und Fachärzten verteilen. Mehr als 80 Prozent der Menschen in Bayern erreiche die KVB inzwischen mit dem neuen System Bereitscha­ftspraxis: Dort versorge der diensthabe­nde Mediziner die Patienten so weit, dass sie die Zeit überbrücke­n können, bis am nächsten Morgen oder am Montagvorm­ittag ihr Hausarzt oder ein Facharzt die weitere Behandlung übernehmen können. Diese bringe den Patienten den Vorteil, „dass mühsame Recherchen, welcher niedergela­ssene Arzt Dienst hat und wo sich dessen Praxis befindet, entfallen“, stellt Grain fest. „Außerdem werden die Notaufnahm­en der Krankenhäu­ser von leichteren Fällen entlastet.“Die Bereitscha­ftspraxen, so auch jene in Lindau im Nebengebäu­de des Krankenhau­ses, können direkt ohne Voranmeldu­ng aufgesucht werden. Deren Standorte würden in der Regel so ausgesucht, dass sie in der Nähe einer Notaufnahm­e liegen. 110 solcher Praxen soll es bis Ende des Jahres in Bayern geben, sagt Grain.

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