Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Verdächtiger festgenommen
Polizei findet gesuchten Mann im Fall Maria H. in Italien
FREIBURG (dpa) - Der im Fall der jahrelang verschwundenen Maria H. aus Freiburg wegen Kindesentzugs international gesuchte Mann ist festgenommen worden. Er sei in Italien gefasst worden, teilte die Polizei am Freitag in Freiburg mit. Die Umstände der Festnahme seien noch unklar. Dem 40 Jahre älteren Mann wird vorgeworfen, im Mai 2013 mit der damals 13-jährigen Maria verschwunden zu sein. Die heute 18 Jahre alte Maria hatte sich in der vergangenen Woche überraschend bei ihrem Vater gemeldet und war dann von Freunden des Vaters aus Mailand nach Hause zurückgeholt worden. Der Mann stammt aus Blomberg in Nordrhein-Westfalen. Die Behörden werfen ihm Kindesentzug und sexuellen Missbrauch von Kindern vor.
Maria sagte der Polizei, sie habe die meiste Zeit in Italien verbracht. „Der inzwischen 18-Jährigen geht es augenscheinlich gut und sie ist wohlauf“, teilte die Polizei mit.
BERLIN (dpa) - Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre sollen nach dem Willen des Deutschen Lehrerverbands in Schulen und auch auf den Schulhöfen keine Handys mehr nutzen dürfen – und zwar nicht in erster Linie wegen der Ablenkungsgefahr.
„Auf den Pausenhöfen ist das Handy das permanente Mobbinghauptinstrument“, sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, am Freitag. „Fast jedes körperlich-direkte Mobbing wird überdies heute begleitet von Mobbing im Internet und den sozialen Netzwerken“, ergänzte Meidinger. Was früher zeitlich und örtlich begrenzt gewesen sei, könne nun zu einer dauerhaften Zerstörung der Identität im Netz führen, die für Jugendliche besonders wichtig sei.
Im schlimmsten Fall könne Mobbing junge Menschen in den Suizid treiben. Dies sei einer der Gründe, warum er ein Handyverbot auch auf Pausenhöfen für jüngere Schüler befürworte.
Dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge hat rund die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen weltweit bereits Gewalt oder Mobbing durch Mitschüler erlebt. Jeder zweite Teenager zwischen 13 und 15 Jahren habe im vergangenen Monat in der Schule beziehungsweise in deren Nähe Mobbing erlebt oder sei im vergangenen Jahr in eine Schlägerei verwickelt gewesen, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. Betroffen seien insgesamt 150 Millionen Teenager. Bereits als das französische Parlament Ende Juli ein erweitertes Handyverbot in Schulen beschlossen hatte, brachte Meidinger ein Verbot an deutschen Schulen ins Gespräch, ohne jedoch eine konkrete Altersgrenze zu nennen.