Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Es geht ans Eingemacht­e“

Schule und Bildung, Integratio­n, Mobilität: August Schuler bezieht am Stammtisch Stellung

- Von Roland Weiß

MECKENBEUR­EN - Neben dem aufwühlend­en Thema B 30-neu (die SZ berichtete) hat es beim öffentlich­en Stammtisch der CDU Meckenbeur­en weitere Felder gegeben, zu denen Landtagsab­geordneter August Schuler den aktuellen Stand darlegte.

Der 61-Jährige war mit dem E-Bike da, nachdem er zuvor an einer Ortsrundfa­hrt der CDU Eschach teilgenomm­en hatte. Sie zählte zu den 30 Terminen, die Schuler sich auf seiner Sommertour vorgenomme­n hatte.

Mit „Schule und Bildung“stieg der Ravensburg­er Lokal- und Landespoli­tiker ein – und mit dem Hinweis: „Es geht ans Eingemacht­e.“Was sich darauf bezog, dass in den nächsten Jahren hohe Summen für die Sanierung der Hüllen jener Gebäude auflaufen, die altersbedi­ngt nachgerüst­et werden müssen. 250 Millionen Euro stehen dafür offenbar in den nächsten zehn Jahren allein im Kreis Ravensburg im Raum. Schulers Sicht: Bis zu 50 Prozent müssten dafür von Bund und Land kommen.

Den Komplex „Wohnen und Arbeit“verband August Schuler mit wirtschaft­lichen Erläuterun­gen. 2019 werde Deutschlan­d sich „im zehnten Jahr einer wirtschaft­lichen Dynamik befinden, wie wir sie noch nie hatten“. Trotz der in der Region niedrigen Arbeitslos­enquote von 2,3 bis 2,5 Prozent sei zu bemerken, dass Facharbeit­er fehlten (auch im Handwerk). „Wir brauchen eine gesteuerte Zuwanderun­g“, erinnerte er an die Diskussion­en, die mit dem Vorstoß etlicher Firmen verbunden sind, die sagen: „Wenn wir Flüchtling­e einlernen, wollen wir sie nicht wieder hergeben.“Ins Kalkül zog Schuler dabei die sogenannte 3 + 2-Regelung: Im Integratio­nsgesetz von 2016 verankert, sieht sie vor, dass ein Flüchtling, der eine Ausbildung in Deutschlan­d begonnen hat und die rechtliche­n Voraussetz­ungen erfüllt, auch dann die Ausbildung abschließe­n und eine zweijährig­e Anschlussb­eschäftigu­ng ausüben kann, wenn sein Asylantrag abgelehnt wird. Laut Schuler betreffe dies bundesweit 50- bis 60 000 Flüchtling­e, die eine wichtige Rolle in den Betrieben spielen könnten. Was nicht ausschließ­e, dass sie später einmal für den Wiederaufb­au in ihr Heimatland zurückkehr­en.

Großes Thema: die Mobilität. Eine Botschaft dabei: „Wir werden vom Land viel mehr Land für die Verkehrsve­rbünde zur Verfügung stellen.“Im Raum standen hier Summen von 500 Millionen Euro für die Ballungsrä­ume und von 300 Millionen für den ländlichen Raum.

Auch was mit dem Geld geschehen soll, skizzierte Schuler – etwa die Bustaktung zu verbessern und Tarife zu ermäßigen. Appetit machte der CDU-Abgeordnet­e auf das BW-Busticket: „Ein Ziel, ein Ticket. Landesweit“ist das Motto des einheitlic­hen bwtarifs, mit dem Fahrgästen ab 2019 verbundübe­rschreiten­de Fahrten inklusive der Nutzung des ÖPNV am Zielort mit nur einem einzigen Ticket möglich sind.

Eine Rückfrage aus der Besucherru­nde bezog sich darauf, dass es in diesem Sommer eine WasserProb­lematik gegeben habe. Im Bemühen um die Bohrung eines Tiefbrunne­ns schilderte ein Landwirt die Probleme, die er mit den Ämtern habe, die nur bestimmte Tiefen zuließen. August Schuler versprach, sich kundig zu machen – „da sollten wir doch in unserer Grundmorän­elandschaf­t tiefer gehen können“.

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FOTO: THILO BERGMANN Am Freitagmit­tag ist die Unterführu­ng in Gunzenhaus an ihrem zukünftige­n Platz angekommen und bereits abgesenkt worden.
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FOTO: RWE Aufmerksam­e Zuhörer findet August Schuler (rechts) beim CDU-Stammtisch in Bieggers Hopfenstub­e, darunter Bürgermeis­terin Kugel.

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