Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Handelsverband Deutschland warnt vor „Klima der Angst“und „Ausgrenzung“
BERLIN (AFP) - Nach den Vorfällen in Chemnitz hat der Handelsverband Deutschland (HDE) vor einem „Klima der Angst“in Deutschland gewarnt. „Die Folge sind Ausgrenzung und wachsende Verunsicherung“, schrieb HDE-Präsident Josef Sanktjohanser in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft müssten der Entwicklung gemeinsam entschieden entgegentreten. „Alle, die das Bild eines toleranten Deutschlands stören, gefährden erheblich unser Zusammenleben und auch den Wirtschaftsstandort“, erklärte Sanktjohanser.
Gerade der Handel habe ein großes Interesse an stabilen Verhältnissen und einer offenen Gesellschaft. Der Handelsverband verwies auf den Fachkräftemangel, auch könnten nicht mehr alle Ausbildungsplätze besetzt werden. Das werde „in der Zukunft Folgen haben“. „Deshalb sollten wir alle dafür sorgen, dass Menschen aus anderen Ländern gerne zu uns kommen, um
Hunderte Millionen für Sanierung bei Kaufhof
DÜSSELDORF (dpa) - Nach der vollzogenen Fusion von Karstadt und Kaufhof soll ein dreistelliger Millionenbetrag in die kriselnde Kaufhof-Kette investiert werden. Karstadt-Eigner René Benko wolle 250 bis 300 Millionen Euro für die Sanierung von Kaufhof und für Abfindungen einsetzen, berichtete „Bild am Sonntag“. Im Zuge der Fusion könnten zwischen 4500 bis 5000 der knapp 20 000 Arbeitsplätze bei Kaufhof gestrichen werden. Bei Doppelstandorten in bestimmten Städten soll es keinen Automatismus für die Schließung jeweils eines Kaufhauses geben, schrieb das Blatt. Die Bekanntgabe des Zusammenschlusses könnte bereits in den nächsten Tagen erfolgen, nachdem die Banken dem Zusammenschluss der Handelsketten zugestimmt hatten.
Deutsche Bank: Nach Brexit keine Jobverlagerungen
FRANKFURT (dpa) - Die Deutsche Bank will trotz des Brexits nur eine überschaubare Anzahl ihrer Mitarbeiter aus London abziehen. „Wir werden in der Deutschen Bank keine große Anzahl an Mitarbeitern von London nach Kontinentaleuropa umziehen“, sagte Vorstandsmitglied Sylvie Matherat. „Derzeit beschäftigen wir etwa 7000 Mitarbeiter in UK.“Seinen Heimatstandort will Deutschlands größtes Geldhaus aber auf jeden Fall verstärken. „Wir werden unser Hauptbuchungszentrum nach Frankfurt verlegen“, kündigte Matherat an. „Diese Entscheidung fiel unabhängig vom Brexit. So haben wir dann Vermögenswerte am gleichen Ort wie Kapital und Liquidität.“ diese Lücken zu füllen und damit den Wohlstand unseres Landes für die Zukunft zu sichern“, heißt es weiter in dem offenen Brief, der an die Parteivorsitzenden von CDU, CSU, SPD, Grünen, FDP und Linke ging.
Der HDE forderte in diesem Zusammenhang mehr Rechtssicherheit bei der Ausbildung von Geflüchteten. Auszubildende müssten ihre Ausbildung beenden und nach erfolgreichem Abschluss zwei weitere Jahre in ihrem Beruf arbeiten dürfen, ohne dass sie eine Abschiebung befürchten müssten. „Die aktuelle Rechtsunsicherheit ist ein fatales Signal.“
Der Handelsverband drängt zudem auf ein Zuwanderungsgesetz. Es müsse für alle Seiten transparent und nach objektiven Kriterien erkennbar sein, wer in Deutschland welche Bleibeperspektive habe. „Dies dient am Ende nicht nur dem sozialen Frieden, sondern auch unserem wirtschaftlichen Wohlstand“, schrieb der HDEPräsident.
Tsipras verspricht mehr Geld und weniger Steuern
ATHEN (dpa) - Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat seinen Landsleuten versprochen, in den kommenden Monaten und Jahren stufenweise den Mindestlohn und die Renten zu erhöhen sowie Steuern zu senken. Das Land könne jedoch nur dann langfristig stabilisiert werden, wenn die Reformen fortgesetzt würden und es Investitionen gebe. Athen werde dies im Einvernehmen mit den Gläubigern angehen, sagte Tsipras.
Union will die Fluggastrechte stärken
BERLIN (AFP) - Die Union will die Rechte von Flugpassagieren stärken. Das geht aus einem EckpunktePapier der Unionsfraktion hervor, aus dem die „Bild am Sonntag“zitiert. Demnach sollen Fluggesellschaften künftig öffentlich machen müssen, wie viele Flugverspätungen es gab, wie viele Passagiere betroffen waren und wie viele Entschädigungen gezahlt wurden. Außerdem sollen die Airlines verpflichtet werden, bei Überbuchungen, Annullierungen und Verspätungen die Passagiere schriftlich über ihre Rechte zu informieren und ihnen ein Entschädigungsformular auszuhändigen.
Verwirrung um angeblichen Rückzug von Alibaba-Gründer
PEKING (AFP) - Verwirrung um Internet-Milliardär Jack Ma: Nach der Nachricht über den unmittelbar bevorstehenden Rückzug des Alibaba-Chefs bezeichnete ein Sprecher des chinesischen Internetkonzerns den in der „New York Times“veröffentlichten Artikel als „aus dem Zusammenhang gerissen und sachlich falsch“. Ma wird sich demnach am Montag nicht aus dem Unternehmen zurückziehen, sondern lediglich einen Nachfolgeplan vorstellen. Ma werde noch über einen „beträchtlichen Zeitraum“an der Spitze des Konzerns bleiben.