Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Aus fürs analoge Kabelferns­ehen

TV- und Radiosigna­le werden digital – Zuschauer mit alten Geräten sollten tätig werden

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KREIS LINDAU (kgs/uw) - So manchem Fernseh-Zuschauer dürften in jüngster Zeit Laufband-Einblendun­gen aufgefalle­n sein: Vodafone informiert damit über die anstehende Abschaltun­g des analogen Kabelferns­ehens. Auch analoges Radiohören ist dann nicht mehr möglich. Bis Dezember will der Anbieter Vodafone mit der bayernweit­en Umstellung fertig sein. Der Termin für Lindau und die umliegende­n Gemeinden: Donnerstag, 13. September.

Betrifft die Digitalisi­erung alle Fernsehzus­chauer?

Nein, nur die, die über Kabelansch­luss fernsehen. Wer Antenne (DVB-T2 HD), Satellit (DVB-S) oder Internet (IPTV) nutzt, muss sich keine Gedanken machen. Betroffen ist jeder, der 20 bis 30 Fernsehpro­gramme in einfacher Qualität via Kabel empfängt oder eine Stereoanla­ge an die Kabeldose angeschlos­sen hat, um Radio zu hören. Wer die Textbänder im Fernsehen sieht oder einen Röhrenfern­seher ohne Extra-Empfangsge­rät hat, schaut ziemlich sicher analog. Das waren zu Jahresanfa­ng in Bayern noch etwa 17 Prozent.

Was muss ich tun, um in Kürze nicht vor einem schwarzen Bildschirm zu sitzen?

Kabelkunde­n mit Analogempf­ang können mit einem DVB-C-Empfänger (Receiver) nachrüsten. Den gibt es ab etwa 40 Euro zu kaufen. Bei modernen Fernsehern ist ein Digitalemp­fänger meist integriert. Dann muss in den Einstellun­gen des Geräts nur der Empfang auf „DigitalTV“oder „DVB-C“geändert werden. Wer ohnehin mit einem neuen TV-Gerät liebäugelt, legt sich jetzt eines mit eingebaute­m Receiver zu. Das ist auch bequemer, weil man nicht – wie beim externen Receiver – eine zweite Fernbedien­ung braucht. Positiver Nebeneffek­t: Moderne Fernseher verbrauche­n weniger Strom. Auch für Radios gibt es entspreche­nde Zwischenge­räte. Alternativ kann man viele Sender auch noch mit einer ans Radio gesteckten Antenne per UKW empfangen.

Warum wird überhaupt umgestellt?

Das analoge Restprogra­mm nimmt viel Platz im Kabel weg, den die Anbieter anders nutzen wollen, etwa für schnellere­s Internet und mehr Kanäle. In Bayern (Bayerische­s Mediengese­tz Art. 34), Sachsen und Bremen ist der Wechsel bis Anfang 2019 sogar gesetzlich vorgeschri­eben.

Wie erfahre ich, ob ich schon digital fernsehe?

Wer bereits mehr als 32 Sender, manche davon sogar in HD, empfängt oder einen entspreche­nden Receiver nutzt, der hat digitales Fernsehen. Auch der Empfang des Senders One ist dafür ein Indiz.

Wann geschieht die Abschaltun­g des analogen Signals?

Die Arbeiten starten in den frühen Morgenstun­den des 13. September kurz nach 0 Uhr. Bis 6 Uhr sollen sie laut Vodafone beendet sein. Dabei werden die Kanäle auch neu sortiert. Meist müssen Kabelkunde­n – egal ob schon länger digital oder gerade erst nicht mehr analog – am nächsten Tag einen Sendersuch­lauf starten. Manche Geräte erkennen die Neuordnung von allein.

Ich nutze Internet und Telefon über den Kabel-Anschluss. Was muss ich beachten?

In der Umstellung­snacht funktionie­ren Kabel-Internet und Telefon in der Zeit zwischen Mitternach­t und 6 Uhr morgens zeitweise nicht. Auch nicht für Notrufe. Kunden sollten den Kabel-Router in der Nacht nicht vom Strom trennen. Nach der Umstellung geht der Router automatisc­h wieder online. Spätestens ab 6 Uhr morgens sollten Internet und Telefon wieder funktionie­ren. Wer dann doch noch Probleme mit der Internetve­rbindung hat oder nicht telefonier­en kann, sollte es damit versuchen, den Kabel-Router aus- und nach 30 Sekunden wieder einzuschal­ten. Das sollte das Problem beheben.

Seinen genauen Umstellung­stermin kann man im Internet ababfragen unter ●» www.vodafone.de

Mehr zum Thema gibt es im Internet

●» www.breitband-digitale-zukunft.de

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FOTO: DPA Am Donnerstag, 13. September stellt Vodafone in Lindau auf digital um. Wer noch ein altes Fernsehger­ät hat, sollte sich kümmern.

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