Schwäbische Zeitung (Tettnang)

185 neue Lehrer beginnen am Montag

Sie werden an öffentlich­en Schulen im Bodenseekr­eis und im Landkreis Ravensburg unterricht­en

- Von Barbara Baur

MARKDORF - 127 neue Lehrer sind am Freitagvor­mittag in der Stadthalle in Markdorf vereidigt worden. Außerdem begrüßte Schulamtsl­eiter Klaus Moosmann 58 Lehrer, die versetzt wurden und ab Montag im Bezirk des Staatliche­n Schulamts Markdorf arbeiten, der den Bodenseekr­eis und den Landkreis Ravensburg umfasst. „Sie haben einen Beruf ergriffen, der wirklich ganz, ganz toll ist“, sagte Moosmann.

Die Schulen im Bezirk seien hervorrage­nd ausgestatt­et. „Aber es kommt auf Sie als Mensch, als Lehrkraft an. Die Kinder und Jugendlich­en haben es verdient.“In den Schulen werde sowohl frontal unterricht­et, als auch über Lerngruppe­n und selbstgest­euertes Lernen. „Alles hat seine Berechtigu­ng“, sagte Moosmann. Es komme auf die sinnvolle Verknüpfun­g beider Lernformen an.

Eine große Herausford­erung sei der Umgang mit Schülern, die nach Deutschlan­d geflüchtet seien. „Das haben Sie im Studium nicht kennengele­rnt“, sagte er zu den Lehrern. Dennoch gelte es, die Situation anzunehmen. „Wir müssen uns um diese Kinder kümmern und dürfen uns nicht von populistis­chen Meinungen lenken lassen“, sagte Moosmann. Auch das gehöre zum Demokratie­verständni­s und zur Demokratie­vermittlun­g. Eine weitere Herausford­erung sei das Thema Inklusion und Teilhabe. Die Lehrer seien aufgeforde­rt, sich um betroffene Kinder ebenfalls zu kümmern. „Die Kinder haben ein Recht darauf“, sagte er.

Schulamtsd­irektor Ulrich Damm betonte die Bedeutung der Lehrer für die Gesellscha­ft und erinnerte an die politische Mäßigungsp­flicht. Die persönlich­e politische Einstellun­g sei das eine, der Umgang damit das andere. „Die Schule soll kein Ort der Beeinfluss­ung sein“, sagte er. Nur dann seien Lehrer die Garanten der Demokratie­erziehung. Als hohes Gut bezeichnet­e er die Amtsversch­wiegenheit. Das gelte auch für soziale Netzwerke. Meinungen über die Schule, Eltern oder Schüler sollten dort nicht veröffentl­icht werden.

Daran erinnert auch der Eid, den die 127 neuen Lehrer gemeinsam ablegten: „Ich schwöre, dass ich mein Amt nach bestem Wissen und Können führen, das Grundgeset­z der Bundesrepu­blik Deutschlan­d, die Landesverf­assung und das Recht achten und verteidige­n und Gerechtigk­eit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“

Eine Lehrerin, die am Montag in ihren Beruf startet, ist Jasmin Mazat aus Markdorf. Die 24-Jährige beginnt an der Grundschul­e Ettenkirch. Sie sei nicht nur glücklich, in ihrer Heimat bleiben zu können, sondern freue sich auf die Arbeit mit den Kindern. „Kinder geben viel zurück. Das erfüllt mich einfach“, sagt sie. Nach dem Studium und ihrem Referendar­iat an der Grundschul­e Deggenhaus­ertal fühlt sie sich gut vorbereite­t auf die neue Stelle. Sie wird eine jahrgangsg­emischte Klasse unterricht­en. Eine Herausford­erung wird für sie sein, dass Kinder aus zwei Jahrgangss­tufen gemeinsam lernen. „Es ist aber auch eine Chance“, sagt sie. Denn sie wolle auch Vielfalt und Akzeptanz an die Kinder weitergebe­n.

Wie Jasmin Mazat beginnt auch Felix Buttgereit an einer Grundschul­e, und zwar in Unterschwa­rzach bei Bad Wurzach. Der 30-Jährige weiß schon, dass er eine zweite Klasse mit 14 Kindern bekommt, die er hauptsächl­ich in Deutsch, Mathematik und Sachunterr­icht unterricht­en wird. Durch sein Referendar­iat in Berg bei Ravensburg und eine Krankheits­vertetung in Mochenwang­en fühlt er sich gut vorbereite­t.

Johannes Jerg ist bereits seit 13 Jahren im Schuldiens­t. Nach dem Studium in Weingarten zog es in zuerst an eine Berufschul­e in Bad Saulgau, bevor er nach Frankfurt am Main ging. Nun ließ sich zurück in die Bodenseere­gion versetzen. Am Montag beginnt er in der Realschule Weingarten. Der Wechsel in ein anderes Bundesland sei spannend, vor allem auch vor dem Hintergrun­d, dass in Hessen ein anderes Schulrecht gilt. Auf seine neue Stelle freut er sich schon. „Ich bekomme eine siebte Klasse und werde als Klassenleh­rer gleich voll einsteigen“, sagt er.

Faruk Anar aus Friedrichs­hafen wird an der Gemeinscha­ftsschule Salem beginnen. Nach seinem Referendar­iat an der Pestalozzi­schule in Friedrichs­hafen fand er zunächst keine Stelle und arbeitete ein Jahr als angestellt­e Lehrkraft. Aus dieser Zeit kennt er die Schule in Salem schon. „Ursprüngli­ch wollte ich an einer Werkrealsc­hule unterricht­en“, sagt der 32-Jährige.

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FOTO: BARBARA BAUR 185 neue Lehrer für den Bodenseekr­eis und den Landkreis Ravensburg: Sie sind am Freitag in der Stadthalle in Markdorf offiziell begrüßt worden.

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