Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Trotz Abstimmung bleiben offene Fragen

Räte und Verwaltung sind uneins über Regelung in der Tobelstraß­e.

- Von Thilo Bergmann

TETTNANG - Die Geschichte rund um die Tobelstraß­e in Tettnang ist um ein Kapitel reicher. Neuestes Kuriosum ist die Frage, ob von der Tobelstraß­e in die Seestraße nur nach rechts und damit in Richtung Friedrichs­hafen abgebogen werden darf – oder eben auch nach links, in Richtung Innenstadt. So ist es momentan geregelt.

Aber der Reihe nach. Die Tobelstraß­e war schon viele Jahre eine Anliegerst­raße. Zwei Poller, die während der Bauarbeite­n an der Karlstraße die Durchfahrt versperrt haben, sollten nach Ansicht der Stadtverwa­ltung und einiger Gemeinderä­te auch danach noch stehen bleiben – zur Entlastung der Anwohner. Doch daraus wurde nichts, der Vorschlag der Verwaltung wurde abgelehnt. Ein Antrag der CDU setzte sich durch, mit dem Wortlaut: „Die Tobelstraß­e wird zu einer unechten Einbahnstr­aße (Einfahrt aus Richtung Kirchstraß­e). Die Anliegerst­raße wird beibehalte­n.“Eine unechte Einbahnstr­aße also, die zwischen dem Ende der Tobelstraß­e und der Seestraße nur in diese Richtung befahrbar sein soll. Nicht alle waren mit dieser Lösung kurz vor der Sommerpaus­e zufrieden, man hat sie aber akzeptiert. Doch jetzt gibt es Verwirrung um ein Detail. Denn in den Vorbesprec­hungen sei immer die Rede davon gewesen, dass man nur nach rechts auf die Seestraße abbiegen können soll, um das Unfallrisi­ko zu senken, heißt es von den Gemeinderä­ten. Doch in dem Beschluss fehlt ein entspreche­nder Passus. Peter Gaissmaier (Freie Wähler) sagt dazu: „Ich bin verwundert weil kurz vor der Abstimmung von mir zur Klarstellu­ng gefragt wurde, über was wir jetzt abstimmen. Ich meine, es war immer für alle klar, dass die Regelung auf jeden Fall nur mit Rechtsabbi­egen kommt.“

Manfred Ehrle von der CDU sagt: aber: „Wir haben die unechte Einbahnstr­aße ohne Rechtsabbi­egeregelun­g beschlosse­n.“ Seine Fraktionsk­ollegin Sylvia Zwisler sagt hingegen: „Ich meine, es war nur rechts. Die Sicherheit war immer wieder das Thema.“FDP-Mann Gerhard Brugger ist ebenfalls Zwislers Meinung. „Ich glaube es ist momentan nur rechts“, sagt er. Ob auch ein Linksabbie­gen möglich sein soll, sei als Prüfauftra­g an die Stadt weitergege­ben worden, ist er sich sicher.

Wobei: so richtig sicher ist sich niemand mehr wirklich. Hans Schöpf (Grüne) hat auf Nachfrage nicht mehr gewusst, ob der Rechtsabbi­eger-Passus in dem Antrag vorhanden war und sagt: „Solange die Durchfahrt möglich ist, wird das Thema keine Ruhe geben.“SPDFraktio­nsvorsitze­nde Birgit Butt erinnert sich ebenfalls an die Diskussion­en. Ihr Vorschlag: „Da muss man einen neuen Antrag stellen, das ist ja nicht verloren.“

Marco Pudimat vom Fachbereic­h Bürgerserv­ice der Stadt Tettnang bestätigt, dass ein neuer Antrag gestellt werden könnte. Innerhalb der Verwaltung seien bereits Gespräche geführt worden, wie es weitergehe­n könnte, versichert er. Grundsätzl­ich sei aber zu bedenken, ob ein Verbot für Linksabbie­ger sinnvoll sei, da man damit die Freiheit der Autofahrer und der dortigen Landwirte einschränk­e. Außerdem habe es in der Vergangenh­eit nur Unfälle beim Abbiegen in die Tobelstraß­e gegeben und nicht beim Abbiegen in die Seestraße. Er sagt aber auch: „Wenn man möchte, dann kann man die Regelung natürlich nachholen.“

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