Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kretschman­n und Strobl protestier­en

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BERLIN (sal) - Baden-Württember­g will bei der Grundgeset­zänderung für den Digitalpak­t nicht mitmachen. Das kündigten Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) und sein Vize Thomas Strobl (CDU) gemeinsam in Berlin an. Beim Digitalpak­t sollen Schulen ab 2019 insgesamt 3,5 Milliarden Euro vom Bund erhalten. Bundesbild­ungsminist­erin Anja Karliczek (CDU) hält eine Grundgeset­zänderung für nötig, welcher die Länder mit Zweidritte­lmehrheit zustimmen müssten. Die Zustimmung ist unsicher.

BERLIN (sal) - Der Streit zwischen Bund und Ländern über die Bildungspo­litik flammt immer wieder auf. Im Jahre 2012 wollte die damalige Bildungsmi­nisterin Annette Schavan das Grundgeset­z ändern, um Hochschule­n besser unterstütz­en zu können. Doch auch damals stellte sich Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n quer. Er war nicht alleine, denn manche Länder fürchteten, wie Bayerns ehemaliger Kultusmini­ster Ludwig Spaenle sagte, um die Bildungspo­litik als „Krongut der Länder.“Nun also der Digitalpak­t. Baden-Württember­g hofft auf Mitstreite­r im Bundesrat, um die Grundgeset­zänderung zu verhindern. Von den insgesamt 69 Stimmen des Gremiums bräuchte man 46 für eine Zweidritte­lmehrheit. Baden-Württember­g hat sechs Stimmen. Auch NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet hatte schon Bedenken gegen zu viel Bundeseinf­luss angemeldet. Er regiert allerdings zusammen mit der FDP, die sich immer schon für mehr Einfluss des Bundes auf die Bildungspo­litik ausgesproc­hen hat.

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