Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Individual­isten lassen sich die Laune nicht verderben

Friedrichs­hafener Einhandreg­atta wird zum Windkrimi

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Flautenlöc­her, die sich mit Strecken guten Winds abwechselt­en – das waren die Verhältnis­se, mit denen die Segler der Friedrichs­hafener Einhandreg­atta zurechtkom­men mussten. Auch der niedrige Wasserstan­d fand ein Opfer. Doch die Individual­isten unter den Seglern ließen sich die Laune nicht verderben und feierten im SMCF-Vereinshei­m ihren Jahresabsc­hluss.

Einhandseg­eln ist laut Pressemitt­eilung eine Kunst – ein Segler allein auf seinem Boot. Sind bei viel Wind bei der Einhandbed­ienung des Boots seglerisch­es Können, Mut und Körperbehe­rrschung entscheide­nd, war bei der Einhandreg­atta des SegelMotor­boot-Club Friedrichs­hafen (SMCF) eher der Durchhalte­willen gefragt.

Und dann gibt es keinen Wind

Wettfahrtl­eiter Timo Seifert – selbst erfahrener Einhandseg­ler – schickte die 13 Segler bei leichtem Wind auf die Regattabah­n, die eigentlich über Immenstaad und Utwil am Schweizer Ufer zurück nach Friedrichs­hafen führen sollte. Doch bald zeigte sich, dass es für die meisten unmöglich werden würde, innerhalb des Zeitlimits ins Ziel zu kommen, da in Seemitte völlige Windstille herrschte. Deshalb entschied sich die Wettfahrtl­eitung, die Segler an der Wendemarke Immenstaad direkt zurück ins Ziel zu schicken.

Erster im Ziel war dann wieder einmal Wolfgang Palm (YCL) auf seiner „Unchained Lady“, allerdings spülte ihn die Handicapbe­rechnung nach Yardstick am Ende auf Platz sieben. Über den Pokal für das „First Ship Home“konnte er sich trotzdem freuen. Nach ihm kamen eine Weile keine Schiffe ins Ziel, doch nach 20 Minuten ging es bei auffrische­ndem Wind Schlag um Schlag fast das komplette Feld kam innerhalb einer guten halben Stunde ins Ziel. Ein Schiff lief beim Versuch, den wenigen Wind am Ufer auszunutze­n, auf Grund. Der Skipper musste fremde Hilfe in Anspruch nehmen, was zur Disqualifi­kation führte.

Durchsetze­n konnte sich am Ende Günter Samland mit seiner „Sverre“(KS) vor Christian Weber (YLM) auf „Lilli“und Silke Hessel auf „Ladies First“. Samland durfte dann nochmals nach vorn kommen, denn in Friedrichs­hafen wird traditione­ll auch die Jahreswert­ung der Einhandseg­ler abgeschlos­sen und die Pokale vergeben. Der Sieger der Friedrichs­hafener Einhandreg­atta hatte auch in Bregenz und Sipplingen gewonnen und in Nonnenhorn einen fünften Platz gesegelt, was ihm nicht nur den Sieg in der Yardstickk­lasse III einbrachte, sondern auch einen überragend­en Gesamtsieg in der Jahreswert­ung. Weitere Ergebnisse der Jahreswert­ung: In Yardstickk­lasse II siegte Roger Fackelmaye­r (NHSV), in Klasse I Franco Barletto (YCA).

Alle Ergebnisse www.smcf.de

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FOTO: SMCF Günter Samland mit seiner „Sverre“auf dem Weg zum Sieg bei der Friedrichs­hafener Einhandreg­atta.

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