Schwäbische Zeitung (Tettnang)

NPE: Regierung verfehlt Ziel für Elektroaut­os

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Angesichts des deutschen Aufholbeda­rfs bei der E-Mobilität empfehlen Experten der Bundesregi­erung, den Umweltbonu­s für Elektroaut­os vorerst beizubehal­ten. Er solle so lange gezahlt werden, bis das Ziel von einer Million E-Autos erreicht sei, sagte der Chef der beratenden Nationalen Plattform Mobilität (NPE), Henning Kagermann, am Mittwoch in Berlin. Der steigende Marktantei­l der Elektromob­ilität sei „kein Selbstläuf­er“.

Der Kauf eines batteriebe­triebenen Autos wird mit einem Umweltbonu­s von 4000 Euro und der eines Plug-in-Hybrid-Neufahrzeu­gs mit 3000 Euro bezuschuss­t. Bund und Autoindust­rie tragen jeweils die Hälfte bei. Die über den Energieund Klimafonds zu Verfügung stehenden Bundesmitt­el betragen 600 Millionen Euro.

Vom Ziel, bis 2020 eine Million Elektroaut­os auf der Straße zu haben, ist Deutschlan­d aber weit entfernt. Angaben der Nationalen Plattform Mobilität nun erst im Jahr 2022 erreicht werden. Anfang 2018 fuhren gerade mal 290 571 reine Stromer und Autos mit Hybridmoto­r auf hiesigen Straßen. Bis Ende August zählte das Kraftfahrt­Bundesamt (KBA) in diesem Jahr zwar noch einmal 109 481 Neuzulassu­ngen.

Im internatio­nalen Vergleich liegt das Autoland Deutschlan­d damit weit hinter Staaten wie China, den USA, aber auch Norwegen, wo Elektromob­ilität politisch stärker gefördert wird. Als Grund für die stockende Verbreitun­g von Elektroaut­os werden verschiede­ne Hemmnisse genannt. Die Autos sind vergleichs­weise teuer, es gab in der Vergangenh­eit nur wenige Modelle zu kaufen. Die Reichweite einer Batteriela­dung kam lange nicht an die einer Tankfüllun­g heran. Zugleich fehlten Ladestatio­nen, um dieses Manko vor allem auf längeren Strecken auszugleic­hen. (dpa/sz)

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