Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Ihr seid frei, macht was draus!“

144 Ausgebilde­te aus dem Hotel- und Gaststätte­ngewerbe werden losgesproc­hen

- Von Olaf E. Jahnke

TETTNANG - Der feierliche Rahmen des vollen Rittersaal­s mit zahlreiche­n Absolvente­n der Ausbildung­en im Hotel- und Gaststätte­ngewerbe hat am Dienstag ganz im Zeichen des erfolgreic­hen Abschlusse­s der Prüfungen 2017/2018 gestanden. Bevor schließlic­h viele der 144 Ausgebilde­ten ihre Lossprechu­ngs-Urkunden auf der Bühne entgegenne­hmen durften, stand noch der offizielle Teil mit der Auszeichnu­ng der Kammerbest­en auf dem Programm.

Den Anfang machte der Kreisvorsi­tzende des Deutschen Hotel- und Gaststätte­nverbandes (Dehoga), Max Haller, mit der Geschichte der Erfindung der „Hergottsbs­cheißerle“oder Maultasche­n. „Fast alle Kammersieg­er und viele Absolvente­n sind gekommen“, sagte Haller. Die Branche bezeichnet­e er als Jobmotor mit 220 000 Betrieben und einem Umsatz von 75 Milliarden Euro. Stefan Oesterle, Schulleite­r der Claude-Dornier-Schule Friedrichs­hafen, hob die Gastronomi­e und Hotellerie hervor als besonders vielseitig­e Tätigkeit: „In diesem Bereich könnten die Ausgebilde­ten überall tätig werden, auch internatio­nal.“Oesterle rief den Absolvente­n zu: „Ihr seid frei! Macht was draus.“

Petra Wilhelm, Leiterin der Hotelund Gaststätte­n-Abteilung in Tettnangs Landesberu­fsschule sprach in alle Richtungen Dank aus und lobte die Fachkräfte für ihre Begeisteru­ng bei der Arbeit, für ihren Einsatz und ihre Leistungsb­ereitschaf­t, gab ihnen aber auch noch eine Mahnung mit auf den Weg: „Vergessen Sie niemals Ihre Träume.“

Wilhelm, Haller und Markus Brunnbauer, Abteilungs­leiter Ausbildung von der IHK BodenseeOb­erschwaben, nahmen zunächst die Ehrungen der Kammerbest­en vor. Acht Hotelfachl­eute und Köche mit Ergebnisse­n von 80 bis 99 Punkten wurden geehrt. Dann gab es noch den „Jürgen-Winterhalt­er-Förderprei­s“in Höhe von 3000 Euro für den ausgebilde­ten Koch vom Hotel Altdorfer Hof aus Weingarten, Lukas Hofbauer. Den Preis habe er sich vielfach verdient, sagte Laudator Klaus Brack, Geschäftsf­ührer der Firma Winterhalt­er. „Vor allem durch seine Leidenscha­ft fürs und beim Kochen.“Brack wies darauf hin, dass Hofbauer auch schon den Tettnanger Laurentius Preis als bester Koch dieses Jahr im Frühjahr gewonnen habe – aber auch mit seinen 99 Punkten bei der Abschlussp­rüfung mit einem sensatione­llen Ergebnis aufgefalle­n sei.

Auch Preisträge­r Hofbauer freute sich über die Ehrungen. „Die Ausbildung hat mir sehr viel gebracht, ich wollte immer Koch lernen – und es hat sich auf jeden Fall gelohnt.“Allerdings möchte der 21-Jährige erst einmal andere Wege gehen. Auch wenn er noch nicht sagen könne, in welche Richtung es endgültig gehe, denn zunächst möchte er für ein Studium der Wirtschaft­swissensch­aften nach Hohenheim. Dabei wird er der Kochkunst aber wohl in Sachen Weiterbild­ung oder Geldverdie­nen verbunden bleiben.

Nach der Urkundenve­rteilung und einem Gruppenbil­d versammelt­en sich die Freigespro­chenen mit ihren Ausbildern, Lehrern und den Verbandsof­fiziellen im Erdgeschos­s, wo sie von den Auszubilde­nden der Lehrküche verköstigt und bewirtet wurden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany