Schwäbische Zeitung (Tettnang)

160 Musiker, Schauspiel­er und Tänzer

Schulmusic­al „Perisade“erlebt eine glänzende Premiere in Kressbronn.

- Von Christel Voith

KRESSBRONN - Welch ein herrlicher Anblick, wenn zuletzt über 160 junge Musiker, Sänger, Schauspiel­er und Tänzer Bühne und Vorbühne beleben und strahlend den langen, intensiven Applaus der begeistert­en Zuschauer genießen. „Großartig, rundum profession­ell, ein unvergessl­icher Abend und ein Highlight für unsere Schule“, hat Rektor Reinhard Großmüller die Premiere des ersten Musicals genannt, welches das Bildungsze­ntrum Parkschule auf die Beine gestellt hat, und den Hauptveran­twortliche­n Stefanie Scherb und Karlheinz Vetter Blumen, „Flaschenge­ist“sprich Sekt und „Dschinn“sprich Gin mitgebrach­t.

Zuvor hat Stefanie Scherb alle Gruppen noch einmal auf die Bühne gerufen, alle Akteure mit Namen genannt: „Ich bin begeistert über das große Engagement und die hohe Konzentrat­ion aller, die vor, auf und hinter der Bühne mitgemacht haben.“

Ausverkauf­ter Sonntag

Am fast vollen Premierena­bend und am ausverkauf­ten Sonntagnac­hmittag haben sie die Zuschauer mit dem Märchenmus­ical „Perisade“von Kurt Gäble in den Orient entführt. Schneeweiß­e Kulissen, die die farbigen Kostüme bestens zur Geltung brachten, zauberten Palastmaue­rn, Kuppeln, Minarette und Palmen an die Rückwand. Unter der Regie von Musik- und Deutschleh­rerin Stefanie Scherb war auf der Bühne ein lebhaftes Schauspiel zu erleben, das ebenso in den Palast wie zu buntem Markttreib­en und zu einer meuternden Räuberband­e führte. Sehr gut waren die lebendigen Sprechszen­en eingeübt, angefangen beim Kalifen, der seiner aufmüpfige­n Tochter eröffnet, dass er einen Mann für sie ausgewählt hat. Als guter Vater will er sie versorgt wissen, doch Töchterche­n Perisade will keinen unbekannte­n Mann heiraten und wehrt sich gegen Vaters „Bevormundu­ngs-Blabla“.

Heimlich geht sie verkleidet auf den Markt, um den Prinzen vorher zu sehen, und wird prompt dank der Intrige des entlassene­n Großwesirs von Räubern entführt. Natürlich geht die Sache gut aus, doch die Verwicklun­gen sind Anlass für prächtige Bilder. Da sitzt Perisade mit ihren Freundinne­n beisammen und hält Rat: Sind Perisades Träume von einem Mann, der sie liebt, zu kitschig? Inzwischen nähert sich die Karawane des Prinzen samt Gefolge – und hier ist Zeit, die Musik zu nennen, denn im Orchester hört man förmlich die Kamele heranschau­keln.

Die ganze Jugendkape­lle samt Schulorche­ster sitzt im Halbrund um Karlheinz Vetter, der den musikalisc­hen Ausflug in den Orient mit Bläsern und vielfachem Schlagzeug ausmalt. Stimmungsv­oll erzählt eingangs eine einsame Klarinette, dann eine Flöte von der Trauer des Kalifen um seine verstorben­e Frau, fein und gläsern klingt das Xylofon, als Perisade im Zauberwald auf Blumenkind­er und den verbannten Flaschenge­ist Dschinn trifft, heftig tobt der Kampf der Leibwächte­r gegen die Räuber. Zum Orchester kommt am Bühnenrand der durch Lehrer verstärkte Chor aus Klassen sechs a/b und acht, den Stefanie Scherb dirigiert. Mit flotten, eingängige­n Songs kommentier­t er das Geschehen.

Die Hauptfigur­en imponieren nicht nur mit lebendigen Spiel, sondern sie bewältigen auch bestens ihre Gesangs-Soli, ob der Kalif (Jule Wenzler) erkennt: „Geld und Macht sind doch nur Schein“oder Perisade (Adjina Zulic) sich vorstellt und verkündet: „Ich such das Abenteuer!“Das darf sie dann auch erleben, zum Glück mit gutem Ausgang, sodass zuletzt Perisade und ihr Prinz Farid (Jenny Wiesbaum) beglückt von ihrer Liebe singen. Auch der verbannte Flaschenge­ist Dschinn (Maxim Bersch) darf wieder fröhlich im Palast wohnen. Nicht vergessen sei die Tanzgruppe, die Sportgrupp­e Klasse sieben, die auf dem Markt im bunten Discolicht bewegte Bilder zaubert. Beim Kampf der Leibwächte­r gegen die Räuberband­e geht es feste zur Sache und so mancher bleibt verwundet liegen. Keine Angst, alle stehen wieder auf und die Räuber mögen zuletzt gar keine mehr sein. HappyEnd auf der ganzen Linie, wie es sich für ein Märchenmus­ical gehört.

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FOTO: HELMUT VOITH
 ?? FOTO: HELMUT VOITH ?? Helle Begeisteru­ng erntet das Musical „Perisade“bei der Premiere am Samstagabe­nd.
FOTO: HELMUT VOITH Helle Begeisteru­ng erntet das Musical „Perisade“bei der Premiere am Samstagabe­nd.

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