Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Die „Tittanic“macht das Rennen
Viele Zuschauer kommen nach Baldensweiler zum Gaudi-Almabtrieb
BALDENSWEILER - Veranstalter Förderverein der Musikkapelle Tannau hat wieder ein volles Gaudi-Programm am Samstag und Sonntag auf die Beine gestellt. Am Samstag sei es zwar etwas frisch gewesen – aber bei der „Viehscheid-Party“, die von der Band „D-Spätschicht“aus dem Allgäu auf Touren gebracht wurde, wurde kräftig gefeiert. „Der Schopf war voll und alle bester Laune“berichtete Organisator Markus Joos. Am Sonntag ging es dann traditionell mit einer Bergmesse unter freiem Himmel auf dem „Lindele“weiter.
Den Gottesdienst hielt Gastpfarrer und Arzt Egide Palata aus dem Kongo, musikalisch begleitet von der Dorfkapelle Goppertsweiler unter der Leitung von Hubert Sauter. Die Dorfkapelle marschierte dann auch voran, als es bei Sonnenschein zum Gaudi-Almabrieb den Berg hinunter ging, wo sich die Zuschauer versammelt hatten.
Ein wenig reduziert auf vier sei die Zahl der teilnehmenden Gruppen durch Absagen und Krankheit, berichtete Joos. Zwar waren eigentlich Tiere das Thema, doch lebendige Exemplare suchte man vergeblich. Ganz auf Tiere oder deren Nachahmung verzichtet hatten die Vorjahressieger „Vier B“, die nicht wirklich preisgeben wollten, wofür ihr Name steht. Spekuliert wurde über den Herkunftsort Berg bei Friedrichshafen und verschiedenes mehr. Tatsächlich holten sich die Berger Buben mit ihrer „Tittanic“samt üppiger Gallionsfigur in Holz, gehissten Büstenhaltern, Traumpaar am Bug, Ausguck, mobilem Ein-Mann-Eisberg, massivem Anker und Beiboot sowie abgefeuerten Seenotraketen sowohl den Publikums- als auch den Jurypreis. „Der Hammer“, so die Jury aus Gaudi-Almabtrieb-Erfinder Franz Rundel, Julika Strauß und Stefan Arnegger. Auch Moderator Hubert Strauß bestätigte: „So eine Punktzahl gab es noch nie.“Dazu hielten sie einige derbe Sprüche parat. So überholten die Seemänner von der „Tittanic“die Gruppe „Stammtisch“, die als Wolfsfreunde/Wolfsfeinde ihre Uneinigkeit auf Unimog-Ladefläche und Hänger dargestellt hatten. Da hieß es einerseits „Deutschland dem Wolf“oder „Wolf hat Vorfahrt“und andererseits „Der Wolf muss weg“. Zur Illustration dienten unter anderem frisch ausgeweidete Schafreste.
Laufender Kinderreitpferdautomat
„Im Galopp durch Baldensweiler“hieß es für die Kogenmale auf einem Pick-up im Rostdesign. Hier saß Berthold Messmer mit KogenmaleMaske auf einem laufenden Kinderreitpferdautomat, warf immer wieder Geld ein und ließ sich nicht abwerfen. Messmer nutzte die Aktion, um auf das Kogenmale-Jubiläum am 24. November hinzuweisen. Als Einzelgruppe kam auch Berti Rundel mit einem Holzschwein und Bestechungsbierkasten ins Ziel, landete aber ebenfalls auf den Plätzen.
Alle bekamen eine hölzerne Ehrenplakette. Die Wiederholungssieger konnten den „Wanderpokal“, einen Kälberfüttereimer samt fiktiver Euterzitze, mitnehmen, ein Faß Bier und die Einladung fürs nächste Jahr. Bei bestem Sonntagswetter wurde bei Bewirtung und „Hüttenfezzer“Musik von zahlreichen Besuchern nach dem Frühschoppen noch fröhlich weiter gefeiert.