Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Das Schussenderby kennt keinen Sieger
Fußball-Landesliga, 7. Spieltag: SV Kehlen und FV Ravensburg II trennen sich 1:1
KEHLEN - Nach zwei Spielen ohne Punktgewinn sind der SV Kehlen und der FV Ravensburg beim Aufeinandertreffen am Samstagnachmittag über ein Unentschieden nicht hinausgekommen. 250 Zuschauer auf dem SVK-Sportplatz sahen ein Landesliga-Fußballspiel, das keinen Sieger verdient hatte. Beide Tore fielen direkt nach der Pause.
Die Gästeführung markierte Fabio Di Modugno, der erstmals von Beginn an im Dress der Ravensburger U23-Junioren auf den Platz stand, ein gutes Spiel ablieferte und gleich bei der ersten Aktion nach Wiederanpfiff allen Grund zur Freude hatte. Nach einem Freistoß von Tom Öhler von der rechten Seitenauslinie bekam Kehlen den Ball an der Strafraumgrenze nicht weg. Di Modugno, für seine Schussstärke bekannt, stand goldrichtig, nahm den Abpraller auf, zog ab und schoss an SVKSchlussmann Serkan Ünal vorbei zum 1:0.
Praktisch im direkten Gegenzug fiel der Ausgleich. Auf der rechten Seite bekam Benedikt Böning an der Mittellinie den Ball zugespielt und passte weiter zu Jonas Klawitter. Der Ex-Ravensburger, wie zuvor schon Böning, hatte in dieser Spielszene etwas zu viel Platz und wurde nicht gestört. Sein herrliches Zuspiel ans Strafraumeck erwischte der enteilte David Bernhard. Dieser fackelte – unbedrängt von den beiden FV-Innenverteidigern Samuel Walter und Omar Bayo, die kurz nicht aufpassten – nicht lange und hielt drauf. Flach rollte der Ball vorbei an Sebastian Segbers, der für den gesperrten Luka Borgelott im Tor stand und seine Sache gut machte, zum 1:1 ins Netz.
„Wir können im Großen und Ganzen damit leben“, meinte FV-Coach Nectad Fetic. Michael Steinmaßl, verwies auf die widrigen Platz- und Windverhältnisse hin, die es den Kontrahenten schwer machten, ihr Spiel aufzuziehen. „Ich möchte meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte Kehlens Trainer mit Blick auf die nicht genutzte Chance, vor heimischer Kulisse einen Dreier einzufahren.
Vor allem im ersten Durchgang präsentierte sich die Oberligareserve aus Ravensburg frisch, spielstark und trotzte dem böigen Wind zumeist mit flachem Kombinationsfußball – genau das richtige Rezept. In so manchen Spielsituationen fehlte allerdings das letzte, richtige Anspiel, um etwas Zählbares zu holen.
Vergebene Chance
„Es ist einer der Punkte in einer solchen Ausbildungsmannschaft, den perfekten Moment zu nutzen“, so Fetic über die vergebenen Möglichkeiten, einen gefährlichen Torabschluss zu setzen. So etwa bei einem Konter in der 78. Minute: Da war der eingewechselte Omar Bun Ceesay klar besser postiert als sein Teamkollege Awed Issac Abesselom. Dennoch bekam Letzterer von FV-Kapitän Nico Maucher den Ball, wurde jedoch in letzter Sekunde abgedrängt.
Der SV Kehlen spielte zu Beginn defensiv. Steinmaßl wusste nur allzu gut, dass der Gegner über junge, torhungrige Spieler verfügt und ging in der Ausrichtung auf Nummer sicher. Der SVK stand recht tief und versuchte es immer wieder mit langen Bällen, die jedoch oft nicht ankamen.
Doch auch die Heimmannschaft hatte ihre Chancen: In der 31. Minute schlug David Bernhard einen Diagonalpass auf Böning, doch der zog nicht konsequent in Richtung FVTor. Der aufmerksame Außenverteidiger Darius Fitz klärte gerade noch rechtzeitig. Und als Böning kurz vor seiner Auswechslung Johannes Baier im Sechzehner der Gäste fein zupasste, bekam dieser den Ball nicht richtig unter Kontrolle. Unterm Strich war das Remis leistungsgerecht. Für den FV dürfte der errungene Punkt wertvoller sein als für den SVK. Zufriedenstellend ist die Punkteteilung für beide nicht wirklich.
SV Kehlen - FV Ravensburg II 1:1 Tore: 0:1 Fabio Di Modugno (46.), 1:1 David Bernhard (48.) - Schiedsrichter: Thomas Huthmacher Zuschauer: 250.
SVK: Ünal (Tor) - Kölle, Stetter, Paris, Blaser - Böning (C. Bernhard), D. Bernhard, Scheuböck, Amann (46. Hack) - Baier, Klawitter (79. Rieber).
FV II: Segbers (Tor) - Becker (64. Celik), Bayo, Walter, Fitz - Di Modugno (68. Spekking), Lauenroth, Öhler, Maucher - Zimmermann (79. Isaac Abeselom), Flock (62. Ceesay).