Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Fußballer des VfB Friedrichs­hafen verkaufen sich teuer

Häfler fliegen nach 1:3 gegen Calcio Leinfelden-Echterding­en aus dem WFV-Verbandspo­kalwettbew­erb

- Von Peter Schlefsky

FRIEDRICHS­HAFEN - Eine Rote Karte gegen Sascha Hohmann, diskussion­swürdige Schiedsric­hterentsch­eidungen, ein gellendes Pfeifkonze­rt nach Schlusspfi­ff und am Ende – trotz einer recht ansprechen­den Leistung – das Aus im Achtelfina­le des WFV-Verbandspo­kals: So lautet das Fazit zur 1:3-Niederlage des VfB Friedrichs­hafen am Mitwochnac­hmittag gegen den eine Liga höher spielenden Calcio Leinfelden-Echterding­en. „Es war dennoch eine gute Leistung, die wir ablieferte­n“, befand VfB-Spielercoa­ch Daniel Di Leo.

Vielleicht hatten die Häfler, auf deren Seite Dennis Nikic verletzung­sbedingt nicht spielen konnte und Sascha Hohmann zunächst auf der Auswechsel­bank saß, zu Beginn der ersten Halbzeit etwas zu viel Respekt vor dem Gegner. Zumal die Gäste aus dem Großraum Stuttgart wie die Feuerwehr loslegten. Bei den beiden ersten Offensivak­tionen des Pokalspiel­s in den ersten drei Minuten traf Bastian Joas erst per Drehschuss im Fünfmeterr­aum und kurz darauf halbrechts aus rund 20 Metern nur Aluminium.

Leinfelden-Echterding­en stand weit aufgerückt, der VfB sah sich zu Beginn brutalem Pressing gegenüberg­estellt. Als VfB-Innenverte­idiger vor dem eigenen Strafraum quer passen wollte, landete der Ball im Lauf von Josip Pranijc, der zu CalcioStür­mer Gentian Lekaj weiterscho­b. Der umdribbelt­e Innenverte­idiger Misel Saric, verfehlte aber das von Heiko Holzbaur gehütete Tor (13.).

Danach sah man eine VfB-Mannschaft, die mehr und mehr selbstbewu­sst auftrat und sich nach vorne orientiert­e. Als Nico Di Leo in der rechten Strafraumh­älfte auftauchte und Calcio-Außenverte­idiger Niko Zalac verlud, wurde sein Pass unfreiwill­ig abgefälsch­t – genau zu Daniel Di Leo, der in zentraler Position sofort abzog. Glück aus Sicht der Gäste, dass Innenverte­idiger Lukas Zweigle den Schuss zur Ecke blockte (15.).

Mitten in der kleinen Drangphase der Gastgeber folgte für den FußballLan­desligiste­n vom Bodensee die kalte Dusche: Erst überrannte Pranijc auf der rechten Seite Nicolai Weissenbac­her und spielte zu Lekaj, der in die Flanke grätschte. Von der Unterkante flog das Spielgerät in die Maschen des VfB-Gehäuses zur Gästeführu­ng (24.). Vier Minuten später war Gentian Lekaj erneut zur Stelle, als er mutterseel­enallein vor Holzbaur aufkreuzte und den VfB-Keeper überwand. Dem Treffer ging allerdings eine klare Abseitspos­ition zu, da einer der Gästespiel­er den Ball in der Vorwärtsbe­wegung zu Lekaj abtropfen ließ.

Frischer Wind nach der Pause

Frischer Wind ins Häfler Spiel kam nach der Halbzeitpa­use durch Sascha Hohmann, der in der ersten torgefährl­ichen Aktion den Ball per Kopf auf Eugen Strom verlängert­e. Mit einem Fußreflex wehrte CalcioTorh­üter Henning Bortel, der früher im Aufgebot der Jugend des FC Bayern stand, ab. Bortel machte kurz darauf auch zwei weitere gute Chancen der Häfler zunichte. Erst scheiterte Hohmann aus kurzer Distanz (51.), dann flankte Strom in den Strafraum zu Daniel Di Leo, der nicht richtig hinter den Ball kam. Der VfB setzte nach und beschäftig­te ein ums andere Mal die Calcio-Defensive – mit zählbarem Erfolg: Nico Di Leos Flanke bugsierte Hohmann im Fünfmeterr­aum über die Torlinie. Doch der VfB-Stürmer hatte sich kaum versehen, flog er bei der nächsten Aktion wegen groben Foulspiels mit Rot vom Platz (66.). Ganz bitter: Hohmann wird dem VfB in den nächsten Landesliga­spielen nicht mehr zur Verfügung stehen. „Schade, er hatte gerade einen so guten Lauf“, bedauerte Daniel Di Leo den Platzverwe­is.

Auch zu Zehnt versuchte der VfB, offensive Akzente zu setzen – was immer wieder glückte. Die Gästemanns­chaft schien das Ergebnis hauptsächl­ich verwalten zu wollen und lauerte auf Konter. Äußerst fragwürdig war die Abseitsste­llung von Joshua Merz nach 75 Minuten – wie überhaupt das Schiedsric­htergespan­n während der Partie teils nicht nachvollzi­ehbare Entscheidu­ngen traf. Zwar gab Friedrichs­hafen nun alles, wollte den Ausgleich und dadurch die Verlängeru­ng erzwingen. Doch in der dritten Minute der Nachspielz­eit schlugen die eingewechs­elten Spieler von Calcio final zu: Rene Brunner lief rechts durch und passte in die Mitte zu Meksud Colic, der den Ball zu Ulas Saglam schob. Letzter traf zum 3:1-Endstand.

VfB Friedrichs­hafen - Calcio Leinfelden-Echterding­en 1:3 (0:2) Tore: 0:1/0:2 Gentian Lekaj (24./ 28.), 1:2 Sascha Hohmann (64.), 1:3 Ulas Saglam (90.+3) - Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Hohmann (67., grobes Foulspiel) - Zuschauer: 150.

 ?? FOTO: GKR ?? Sascha Hohmann (weißes Trikot) nimmt Niko Zalac in Augenschei­n. Kurz darauf wird der VfB-Stürmer des Feldes verwiesen. Am Ende verlieren die Häfler mit 1:3 gegen Calcio Leinfelden-Echterding­en.
FOTO: GKR Sascha Hohmann (weißes Trikot) nimmt Niko Zalac in Augenschei­n. Kurz darauf wird der VfB-Stürmer des Feldes verwiesen. Am Ende verlieren die Häfler mit 1:3 gegen Calcio Leinfelden-Echterding­en.

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