Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kleidung fair weiter verkaufen
Die Nachfrage nach Second-HandKleidung ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Das teilt der Dachverband FairWertung mit. Der Verein ist ein Zusammenschluss gemeinnütziger Organisationen, die Altkleider für soziale Zwecke sammeln. Besonders Menschen in ärmeren Ländern und Regionen kleiden sich mit Kleidungsstücken aus zweiter Hand ein. Sortierbetriebe verkaufen die Kleidung an Großhändler, über Zwischenhändler geht die Kleidung dann an Kleinhändler, um sie auf Märkten oder in Läden zum Verkauf anzubieten. In den Importländern bestreiten viele Menschen ihren Lebensunterhalt mit dem Transport, dem Handel und dem Umarbeiten der SecondHand-Kleidung. Aber auch für die Kleidung, die nicht mehr weiterverkauft werden kann, gibt es eine Verwendung. Aus den minderwertigen Stücken wird Malervlies
oder Dachpappe gefertigt. Auch die Innenverkleidung von Autos besteht zu einem hohen Anteil an geschredderten Alttextilien, teilt FairWertung mit. Hinzu komme auch der wachsende Trend des Upcyclens. Einige gemeinnützige Projekte verarbeiten aus gebrauchten Textilien Taschen, Decken oder neue Kleidungsstücke. Durch die schnelle Modeindustrie und der Trend zu Billigtextilien wird Kleidung immer kürzer getragen. Des- halb ist die Menge an gebrauchter Kleidung in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. FairWertung empfiehlt deshalb, beim Einkauf auf Qualität zu achten und Textilien länger zu tragen, anstatt sie nach kurzer Zeit wieder auszusortieren. Wer sichergehen möchte, dass seine Kleidung einem gemeinnützigen Zweck zugute kommt, kann seine Kleidung in einem Gebrauchtkaufhaus oder in einem Kleiderladen einer gemeinnützigen Organisation abgeben. Außerdem sollte man auf illegal aufgestellte Container achten (SZ berichtete), denn bei vielen Sammlungen wird ein sozialer Zweck nur vorgetäuscht.
www.fairwertung.de (sapo)