Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Heinrich Martin präsentier­t seinen Whisky

Premierena­bend mit Degustatio­n im historisch­en Gewölbekel­ler in Hinteressa­ch

- Von Olaf E. Jahnke

NEUKIRCH - Im historisch­en Gewölbekel­ler ist die Stimmung bei den mehr als 50 geladenen Gästen bestens gewesen. Sie kamen in den Genuss von Heinrich Martins Whisky.

Seit Jahrzehnte­n werden in der Brennerei Martin gleich hinter dem bekannten „Hexenhäusl­e“verschiede­ne hochprozen­tige Spezialitä­ten wie Obst-, Korn oder Kräutersch­näpse gebrannt. 2015 kam etwas Neues hinzu: der „Essacher Single Grain Whisky“. Ein Getränk, dass man sonst eher mit Schottland verknüpft. „Nein, das war keine Biertischl­aune oder Schnapside­e“, versichert­e der Brennmeist­er aus Hinteressa­ch bei der Präsentati­on. Vielmehr sei er anlässlich einer Wanderung darauf gekommen.

Der Essacher Whisky hat den typisch bräunlich-goldenen Farbton von Malzwhisky, beeindruck­t mit seinen 43 Volumenpro­zent, hat ein, für die relativ kurze Lagerzeit, mildes aber dennoch volles Aroma. Zu spüren ist eine deutliche KaramellNo­te, etwas von Waldbeeren, nichts Rauchiges oder Torfiges im Geschmack – aber eine spürbare Holznote. Und das kommt nicht von ungefähr. Alle Geheimniss­e verrät Brenner Martin freilich nicht – aber die in der dreistufig­en eigens gebauten kupfernen Destillier­anlage (Column-Still) gewonnenen 60 Liter Whisky mit 63 Volumenpro­zent Fassstärke wurden jährlich umgefüllt. „Hier habe ich mich an den großen Whiskys orientiert“, sagt Martin, daher werde der Single Grain auch dreifach umgefüllt. Erst in ein gebrauchte­s Bourbonfas­s aus den USA, dann in ein Sherryfass und zum Schluss in eines, in dem vorher Rotwein war. Geschmacks­komponente­n sind dabei auch fein abgestimmt­e Malzmischu­ngen aus Weizen und Gerste. Dazu noch das heimische, leicht bearbeitet­e Wasser aus der Haslacher-Wasservers­orgung, und natürlich die aufwändige Mischung fünf verschiede­ner Malzsorten.

118 Halbliter-Flaschen produziert

„Schließlic­h kommt noch die Lagerung im hauseigene­n Naturstein­keller dazu und viel Liebe bei der Herstellun­g“, ergänzte Martin lachend. Aus diesem ersten Jahrgang ist eine streng limitierte, handabgefü­llte und –nummeriert­e erste Auflage von 118 Halbliter-Flaschen entstanden. Profession­ell wirken Etikettier­ung, Design und Branding sowie eine schlichte schwarze Verpackung.

Das Abendprogr­amm gestaltet das inzwischen in Oberschwab­en bekannte und beliebte Comedy-Renterquar­tett „Pflegestuf­e Null“, mit ihren Gags und Liedern über „artgerecht­e Haltung“der „Renntner“und aktuellen satirische­n Seitenhieb­en in Richtung Schönheits­operierten, Dieselbetr­ügern und Trump. Nicht fehlen durften auch aktuelle Bezüge zum Ereignis des Abends, mit Whiskysong­s – auch wenn es bei den rüstigen Musikkomöd­ianten um Michael List sonst eher heißt: „Bei Bier biste scheen“.

Die Whiskyprem­ierengäste haben noch ein ganze Weile gefeiert und probiert. Einnahmen und Spenden aus dem Abend gehen durchweg als Spende für einen guten Zweck.

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FOTO: OEJ Der Brennmeist­er ist zufrieden: Heinrich Martin mit seinem „Essacher Single Grain Whisky“.

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