Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Tettnanger Tafel hat sich am neuen Standort etabliert

Finanz- und Kassenspez­ialist Funk hinterläss­t große Lücke

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TETTNANG (oej) - Ja, es läuft, bestätigen der Vorsitzend­e der Tettnanger Tafel, Diakon Michael Hagelstein, und Vorstandsm­itglied Jürgen Schuler, die sich vor Ort zu einem Gespräch eingefunde­n haben. Nach dem Umzug der Tafel vom Montfortpl­atz in die Kalchenstr­aße im vergangene­n Jahr habe sich der Betrieb schnell wieder eingespiel­t.

Kein Vergleich sei die Atmosphäre in den neuen Räumlichke­iten, es lasse sich leichter und entspannte­r arbeiten – und einkaufen. Offener und heller sei alles und auch die Wartesitua­tion für die Kunden habe sich deutlich entspannt. Denn Einkaufen sollen immer nur fünf bis sieben Kunden gleichzeit­ig. Auch zu Zeiten größerer Personenza­hlen, als viele Flüchtling­e in Tettnang waren, habe man die Situation relativ gut bewältigen können. Die neue Lage außerhalb des Stadtzentr­ums sei wiederum kein Thema, denn der Stadtbus halte um die Ecke. Eine besondere Situation hat sich auch durch die Beteiligun­g von Meckenbeur­en, Kressbronn und Neukirch ergeben. Das Angebot werde auch genutzt. Um hier die Einkaufend­en zu entlasten, so erklärt Hagelstein, können die Fahrtkoste­n bei Vorlage eines Fahrschein­s erstattet werden. Ein Thema könnten in diesem Zusammenha­ng neuerdings auch Fahrten mit dem Bürgerbus sein, aus Kressbronn, Neukirch und wohl bald auch aus dem Tettnanger Umland.

Probleme und Steigerung­en des Bedarfs sehen die Vorstandsm­itglieder durch die Altersarmu­t auf die Tafeln zukommen. Hier dürfe man – gerade in wohlhabend­en Regionen – mit einer deutlichen Steigerung der Nachfrage rechnen. Daher sei man auch für Spenden und Unterstütz­ung dankbar. Denn das Gebäude ist gemietet, der Unterhalt und die Nebenkoste­n schlagen ebenfalls zu Buche. Finanziell­e Unterstütz­ung geben zwar die Kommunen Tettnang und auch Meckenbeur­en, Hilfe werde dennoch gebraucht, man sei allen Spendern dankbar. Wie die Vorstände betonen, könne man mit den Tafelläden die Armuts- und Sozialprob­leme der Gesellscha­ft nicht lösen. Bei dieser gesamtgese­llschaftli­chen Frage sei der Staat gefragt. Schuler sieht die Tafeln eher in der Rolle der „Alltagshel­fer auf Augenhöhe“während Hagelstein betont: „Wir sind nicht dafür da staatliche Aufgaben zu ersetzen, sondern Menschen direkt im Alltag zu helfen, wo die Hilfe gebraucht wird.“

Bei der Tettnanger Tafel arbeiten derzeit rund 120 Ehrenamtli­che als Fahrer, im Verkauf oder in der Verwaltung. Von den etwa 650 eigentlich Berechtigt­en haben knapp 250 einen Tafelauswe­is für den vergünstig­ten Einkauf im Tafelladen. Mit den Kapazitäte­n kommen die Teams im Laden gut zurecht, pro Verkaufsta­g kommen rund 50 Kunden. Geöffnet ist dienstags von 15 bis 17 Uhr und freitags von 10.30 bis 12.30 Uhr.

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FOTO: OEJ Michael Hagelstein (links) und Jürgen Schuler vor den Regalen der Tettnanger Tafel, die regelmäßig aufgefüllt werden.

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