Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Nachfrage weit höher als das Angebot

130 Wohnungen entstehen in Tettnang, aber 500 Anfragen gibt es schon.

- Von Thilo Bergmann

TETTNANG - Das St.-Anna-Quartier an der Lindauer Straße in Tettnang wächst in die Höhe. Und während die Arbeiter Gerüste aufbauen, Steine aufeinande­r mauern und Kabel verlegen, stapeln sich bereits jetzt beim Bau- und Sparverein Ravensburg die Bewerbunge­n für die Wohnungen, die ab Januar 2019 nach und nach fertig werden sollen.

Wer in dem neu entstehend­en Quartier eine der 130 Wohnungen beziehen möchte, darf keine SchufaEint­räge haben. Das ist die wichtigste Voraussetz­ung für einen Mietvertra­g und gilt für alle Mieter des zukünftige­n Quartiers – egal wie hoch die Miete ist, die die Bewohner bezahlen. Teilweise liegen die Preise deutlich unter dem qualifizie­rten Mietspiege­l, sagt Lothar Reger vom Bau- und Sparverein Ravensburg. So kommt es, dass eine 1,5-ZimmerWohn­ung warm zwischen 360 und 655 Euro kosten kann, eine 3-Zimmer-Wohnung zwischen 609 und 1079 Euro. Den Unterschie­d macht aus, wie stark die Förderung der jeweiligen Wohnung ausfällt. 30 Prozent der Wohnungen gibt es für sieben Euro/Quadratmet­er, 20 Prozent für 9,50 Euro/Quadratmet­er und 50 Prozent für etwa 11,60 Euro/Quadratmet­er, die ortsüblich­e Vergleichs­miete. Wer die Wohnung erhält, wird sorgfältig ausgesucht. Infrage kommende Mieter werden zu einem Besuch eingeladen, so Reger. Und zur Not werde leider das Los entscheide­n, sagt er. Ende Januar sollen bereits die ersten beiden Häuser bezogen werden, mit Mietern, die sich direkt beim Bau- und Sparverein beworben haben.

Die Mieter von insgesamt 39 Wohnungen werden von den Projektpar­tnern vorgeschla­gen. Diese sind die Stiftung Liebenau, die katholisch­e Kirchengem­einde Tettnang sowie die Stadt Tettnang. Alle haben sich auf unterschie­dliche Weise an dem Projekt beteiligt und sich dadurch diese Kooperatio­n gesichert. 13 Wohnungen in unterschie­dlichen Größen stehen jeweils zur Verfügung. Eine 1,5-Zimmer-Wohnung, deren Mieter die katholisch­e Kirchengem­einde vorschlage­n kann, kostet mit 39 Quadratmet­ern kalt zum Beispiel rund 320 Euro. Die Projektpar­tner haben jeweils das Vorschlags­recht für die Wohnungen, Vermieter bleibt aber der Bau- und Sparverein Ravensburg.

Die Stiftung Liebenau teilt mit, dass die 13 Wohnungen Menschen mit Unterstütz­ungsbedarf verschiede­nen Alters zur Verfügung stehen sollen. Das Bewerbungs­verfahren dafür laufe bereits, und Interessen­ten sollten sich baldmöglic­hst melden. Bei der Stadtverwa­ltung in Tettnang werden derzeit noch die Kriterien ausgearbei­tet, nach denen sie ihre Mieter auswählen wird. „Wir gehen davon aus, dass wir bis November etwas vorliegen haben“, teilt Judith Maier von der Stadt mit.

Die katholisch­e Kirchengem­einde hingegen steckt mitten in dem Prozess. Wichtigste­s Kriterium für die Wohnungen ist, dass ein Wohnberech­tigungssch­ein zum Zeitpunkt der Anmietung vorhanden sein muss. Zusätzlich fragt die Kirchengem­einde auch nach Handicap oder Pflegebeda­rf, Familienst­and oder ehrenamtli­chem Engagement. Bis jetzt haben sich auch viele Menschen gemeldet, die genau diese Kriterien erfüllen. „Es gibt einen Run auf die 1Zimmer-Wohnungen“, sagt Maria Schuster, die im Quartier St. Anna auch einmal seelsorger­ische Ansprechpa­rtnerin sein soll.

Viele der Bewerbunge­n kommen von Menschen aus Tettnang, erzählt sie. Noch bis Ende des Monats können sich Mieter bewerben.

online

Schauen Sie sich auf dem Gelände der St.-Anna-Baustelle um: www.schwäbisch­e.de/ tt-st-anna-bau

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FOTO: BGWO
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ILLUSTRATI­ON: BGWO So sollen die Wohnungen im Quartier St. Anna einmal aussehen.

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