Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Bericht über vermissten Journalisten erhärtet Verdacht
WASHINGTON/ISTANBUL (dpa) In der Affäre um den vermissten saudischen Journalisten Dschamal Chaschukdschi bringen Medienberichte die saudische Führung weiter unter Druck. Nach einem Artikel der „Washington Post“– für die Chaschukdschi als Gastautor tätig war – wurden in Riad schon vor dem Verschwinden des regimekritischen Journalisten Pläne geschmiedet, den 59-Jährigen gefangen zu nehmen und zu verhören – oder sogar zu töten. Das gehe aus Informationen des US-Geheimdienstes hervor, der die Kommunikation zwischen saudischen Regierungsvertretern ausgespäht habe, berichtete die US-Zeitung in der Nacht zum Mittwoch.
Timmermans will EU-Kommission führen
BRÜSSEL/HEERLEN (dpa) - Der niederländische Sozialdemokrat Frans Timmermans will 2019 EUKommissionspräsident werden. Der 57-Jährige kündigte am Mittwoch im niederländischen Heerlen an, sich als Spitzenkandidat für die Sozialdemokraten für die Europawahl im Frühjahr bewerben zu wollen, wie ein Sprecher bestätigte. Dabei hat Timmermans, der derzeit hinter Jean-Claude Juncker erster VizeChef der EU-Kommission ist, die Unterstützung von SPD-Chefin Andrea Nahles sicher, wie aus einem Schreiben hervorgeht. Sollte die Bewerbung erfolgreich sein, könnte er zum Gegenspieler des CSU-Politikers Manfred Weber werden.
Merkel sichert Aufarbeitung der „Colonia Dignidad“zu
BERLIN (epd) - Deutschland und Chile wollen die Aufarbeitung der Verbrechen in der ehemaligen Sektensiedlung „Colonia Dignidad“fortsetzen, die unter der PinochetDiktatur (1973-1990) als Folterzentrum diente. Über Hilfen für die Opfer soll zudem eine deutsche Kommission beraten. Der chilenische Präsident Sebastián Piñera erklärte am Mittwoch in Berlin, beide Länder stimmten in der Verurteilung der in der Siedlung verübten Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen überein. Chile strebe ein Abkommen über ein Dokumentationszentrum und eine Gedenkstätte an.
„Retter“von Lesbos gestorben
ATHEN/LESBOS (dpa) - Der als Retter Tausender Migranten in der Ostägäis bekannt gewordene griechische Oberleutnant zur See Kyriakos Papadopoulos ist tot. Papadopoulos sei im Alter von 44 Jahren einem Herzinfarkt erlegen, teilte die griechische Küstenwache am Mittwoch mit.