Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Koalitionsparteien streiten um Staatsaufsicht für Türkischunterricht
STUTTGART (lsw) - CDU und Grüne streiten um eine mögliche staatliche Kontrolle des sogenannten Konsulatsunterrichts an Schulen. Die Landtags-Grünen wollen – wie die SPD – den herkunftssprachlichen Unterricht in staatliche Verantwortung überführen. Man wolle nicht, dass ausländische Staaten über Lehrpläne entscheiden, sagte der Grünen-Abgeordnete Daniel Lede Abal am Donnerstag im Landtag. Deshalb brauche es einen Umbau des Unterrichts unter dem Dach der Kultusverwaltung und Einbindung der Lehrer und Eltern.
Die CDU und Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) lehnen das auch aus finanziellen Gründen strikt ab. Die CDU-Abgeordnete Sylvia Felder verteidigte das bestehende Konzept. Man dürfe dem Landeshaushalt nicht ohne Not Kosten aufbürden, die Drittstaaten
Vom Lehrermangel vor allem Grundschulen betroffen
STUTTGART (lsw) - Baden-Württemberg hat voraussichtlich noch bis zum Jahr 2022 mit einem Lehrermangel zu kämpfen. Bis zu diesem Jahr werden in dem Bundesland weniger Lehrer ausgebildet, als benötigt werden. Das trifft vor allem die Grundschulen. Vom Jahr 2023 an gibt es dann dauerhaft mehr Absolventen des Vorbereitungsdienstes als Stellen, die zu besetzen sind. Das geht aus Zahlen der Kultusministerkonferenz hervor, die am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurden. Demnach braucht Baden-Württemberg bis 2030 jährlich zwischen 3250 und 5000 Lehrer. Diesem Bedarf steht ein Angebot von jährlich zwischen 3350 und 4450 Absolventen des Vorbereitungsdienstes für die Lehrämter an öffentlichen Schulen gegenüber. Der Modellrechnung zufolge bleiben in Baden-Württemberg in den kommenden Jahren Lehrerstellen unbesetzt. 350 Lehrer fehlen im Jahr 2021 und 600 im Jahr 2022. Für das laufende Jahr 2018 weist die Statistik 550 fehlende Lehrer aus. Bundesweit fehlen innerhalb von zehn Jahren 18 000 Lehrer. Im laufenden Jahr liegt der Bedarf um 11 510 Lehrer über dem Angebot an Bewerbern. Die Lücke sinkt auf 2720 im Jahr 2022. Für das Jahr 2027 geht die Kultusministerkonferenz dann davon aus, dass es 3060 mehr ausgebildete Lehrkräfte gibt als in dem Jahr gebraucht werden.
Dating-Betrüger in München zu Haftstrafen verurteilt
MÜNCHEN (lby) - Für millionenschweren Betrug beim OnlineDating hat das Landgericht München I mehrjährige Haftstrafen für drei Angeklagte verhängt. Ein Deutscher wurde am Donnerstag zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, ein Nigerianer zu zwei Jahren und sechs Monaten und ein Ghanaer zu drei Jahren und zwei Monaten Jugendhaft. Die drei haben im Lauf des Prozesses gestanden, zusammen mit weiteren Tätern zahlreiche Nutzer von DatingPlattformen im Internet mit falschen Profilen getäuscht und um viel Geld geprellt zu haben. Insgesamt kam mehr als eine Million Euro Beute zusammen. Die Angeklagten wurden auch zu erheblichen Entschädigungszahlungen von insgesamt mehr als 270 000 Euro an die Opfer verurteilt. jetzt von sich aus übernehmen würden. Man investierte die Haushaltsmittel lieber in guten Schulpolitik und Deutschunterricht. Es gebe keinen Anlass für Misstrauen.
Auf die Tagesordnung brachte das Thema am Donnerstag die AfD. Sie fordert entgegen der anderen Parteien eine ersatzlose Streichung des Unterrichts, der aus ihrer Sicht verfassungswidrig ist. Man liefere die Kinder damit an den Scheindemokraten Erdogan aus, kritisierte Fraktionschef Bernd Gögel. Der Unterricht führe zu Ausgrenzung.
Der muttersprachliche Unterricht wird von Konsulaten für Kinder und Jugendliche mit ausländischen Wurzeln angeboten und staatlich gefördert. Im laufenden Schuljahr nehmen nach Angaben des Kultusministeriums mehr als 38 000 Schüler daran teil. Die Zahlen sind aber stark rückläufig. .
Österreich verlängert Grenzkontrollen
BRÜSSEL (dpa) - Österreich hat die EU-Kommission über die Verlängerung der Kontrollen an seinen Grenzen zu Ungarn und Slowenien informiert. Die Mitteilung sei bei der Brüsseler Behörde eingegangen, sagte eine Sprecherin. Die derzeit laufenden Kontrollen an den beiden eigentlich kontrollfreien Grenzen laufen am 11. November aus. Sie werden nun um ein halbes Jahr verlängert. Im sogenannten Schengen-Raum, dem 22 EU-Staaten und insgesamt 26 europäische Länder angehören, gibt es in der Regel keine stationären Personenkontrollen an den Grenzen. Die deutschen Kontrollen zwischen Bayern und Österreich laufen hingegen nach Stand vom Donnerstag am 11. November aus. Die Bundesrepublik kontrolliert die Grenze zu Österreich ebenfalls seit Herbst 2015.
Großbrand in Lager des Deutschen Museums
INGOLSTADT (epd) - Bei einem Großbrand in einem Lager des Deutschen Museums in Ingolstadt ist ein hoher Schaden entstanden. In der Halle lagerten rund 8000 Exponate von einzigartigem historischen Wert, wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Am frühen Nachmittag gab es zumindest teilweise Entwarnung, nachdem Mitarbeiter den Brandort begutachtet hatten. Die Flammen hätten „nur von außen“ins Gebäude hineingeschlagen, das Depot sei nicht ausgebrannt. „Wir gehen also nicht von einem Totalverlust von 8000 Exponaten aus, wie wir ihn am Anfang befürchtet hatten“, sagte Museumssprecher Gerrit Faust.
SPD-Mitglieder dürfen Landesspitze wählen
STUTTGART (lsw) - Die SPD-Mitglieder im Südwesten dürfen über die Landesspitze der Partei entscheiden. Der Parteivorstand beschloss am Donnerstag in Stuttgart, eine Mitgliederbefragung über den Parteivorsitz durchzuführen. Das teilte ein Sprecher mit. Zur Wahl stehen Amtsinhaberin Leni Breymaier und der Bundestagsabgeordnete Lars Castellucci, der bereits Vize-Parteichef ist. Bewerber können sich aber noch bis zum 14. Oktober melden. Die Mitgliederbefragung läuft vom 1. bis zum 19. November.