Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Zwei Razzien bei Opel
Behörde ordnet Rückruf von rund 100 000 Autos an
RÜSSELSHEIM (AFP/dpa) - Wegen Betrugsverdachts bei Dieselfahrzeugen sind am Montag zwei Standorte des Autobauers Opel durchsucht worden. Laut Staatsanwaltschaft und Autobauer gab es Razzien in Rüsselsheim und Kaiserslautern. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt sagte, sollen „Dieselfahrzeuge mit manipulierter Abgassoftware in den Verkehr gebracht worden sein“. Laut dem Bundesverkehrsministerium gibt es zudem einen amtlichen Rückruf für rund 100 000 Autos der Typen Insignia, Cascada und Zafira. Das Kraftfahrt-Bundesamt habe Anfang 2018 bei den fraglichen Opel-Modellen eine weitere Abschalteinrichtung der Abgasreinigung entdeckt, erklärte in Berlin ein Sprecher von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Opel sprach von einem „Ermittlungsverfahren zum Thema Emissionen“und erklärte, „vollumfänglich mit den Behörden“zu kooperieren.
Das Bestreben der IG Metall, die 2004 für bestimmte Gewerke abgeschaffte Meisterpflicht wieder einzuführen, deckt sich mit der Haltung des Handwerks. Der Hauptgeschäftsführer der Ulmer Kammer, Tobias Mehlich, bestätigt, dass die „Rückkehr zur Meisterpflicht für das Handwerk ein wesentlicher Schritt ist, um den Fachkräftebedarf zu decken.“
Denn mit dem „Wegfall der Meisterpflicht ist auch ein Teil des Ausbildungsmarktes zusammengebrochen“, teilt die Sprecherin der Konstanzer Kammer, Petra SchlittKuhnt mit. Zudem drohen, laut Schlitt-Kuhnt, negative Auswirkungen im Bereich Altersarmut, da für nicht meisterpflichtige Berufe keine Rentenversicherungspflicht besteht. Die Unternehmen in Süddeutschland, so Schlitt-Kuhnt, orientieren sich erfahrungsgemäß unabhängig von der Frage der tariflichen Bindung an den jeweiligen Tarifabschlüssen. Die Handwerksbetriebe im Konkurrenzkampf um Fachkräfte wettbewerbsfähig zu machen, sei eine sehr wichtige Aufgabe der Verbände und Innungen, erklärt Mehlich. (mws)