Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Hausaufgaben nicht gemacht?
FRIEDRICHSHAFEN - Die Eltern sind sauer: In der Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses wird am kommenden Mittwoch die Frage der Errichtung einer zentralen Küche für alle Schulen und Kindertagesstätten diskutiert. Die Stadt lehnt eine solche Einrichtung ab, jetzt melden sich die Vertreter des Gesamtelternbeirates der Häfler Schulen zu Wort.
Der Gesamtelternbeirat der Schulen im Stadtgebiet Friedrichshafen hatte mit dem Antrag der SPD zu einer kommunalen Schulküche „große Hoffnung zur Verbesserung der aktuellen Verpflegungssituation“geschöpft. Umso erstaunter und erboster sind die Vertreter der Eltern jetzt, da „dieses für uns sehr wichtige Thema bereits am Mittwoch schlichtweg abgehandelt werden soll“, schreibt Sonja Utz, Mitglied des GEBV der Stadt Friedrichshafen in einer Stellungnahme zum Thema, die der Schwäbischen Zeitung vorliegt.
Zunächst könne der Elternbeirat die Vorgehensweise der Überprüfung dieses wichtigen Themas so nicht akzeptieren. Die Idee einer kommunalen Küche habe die Mitglieder des Elternbeirates begeistert, da die aktuelle Verpflegungssituation der Schüler nicht zufriedenstellend sei. Das gelieferte Essen sei weder frisch, noch nahrhaft, geschweige denn kindgerecht. „Selbst Lehrer haben uns bestätigt, dass das Speisenangebot und deren Qualität mangelhaft sind.“Bei einem Zulieferer werden die Eltern konkret. „Dass die Betriebsangehörigen des aktuellen Zulieferers unsere Kritik nicht nachvollziehen können, ist verständlich. Dies resultiert aus der Tatsache, dass die betriebseigene Kantine ein völlig anderes Essensangebot anbietet, als es den Schulen zur Verfügung gestellt wird, was uns auf Nachfrage durch die Stadt bestätigt wurde,“schreiben die Elternvertreter.
Parallel hat der Gesamtelternbeirat von den Missständen an den Kindergärten zu diesem Thema erfahren. Obwohl es zwischenzeitlich bekannt sei, dass sich Alu-Verpackungen auf die darin befindliche Nahrung gesundheitsgefährdend auswirken können, müssten die Kinder ihr Mittagessen aus Alu-Schalen
Im Mai hatte die SPD den Antrag auf Prüfung einer kommunalen Küche für Kitas und Schulen eingebracht, damals noch durch Christi- ne Heimpel unterstützt, die mittlerweile auf der Bank der Grünen sitzt. SPD-Fraktionskollege Dieter Stauber, mittlerweile zum Bürgermeister gewählt, hatte damals keinen Bedarf für eine solche Küche gesehen, und jetzt kommt die Verwaltung mit einer Sitzungsvorlage, in der – wie die Eltern zu Recht beklagen – eine vollkommen unrepräsentative
konsumieren. Das Müllaufkommen sei enorm und das Vorhaben der Stadt, einem Kindergarten einen Anbau zur Lagerung dieser Müllberge zu finanzieren, gleiche einem Schildbürgerstreich.
„Als wir vom Antrag der SPD für eine kommunale Schulküche erfahren haben, haben wir direkt mit der Stadt Kontakt aufgenommen, um unsere einstimmig befürwortende Meinung zu dieser Idee darzulegen Umfrage unter Schülern herangezogen wird, die Zufriedenheit mit der Verpflegung zu zeigen. Die Stadt schreibt: „Die Verwaltung kann sich vorstellen, im kommenden Jahr eine repräsentative Umfrage bei den Eltern und Kindern in den Häfler Kindertageseinrichtungen durchzuführen, um die tatsächliche Zufriedenheit bei der Verpflegung zu erheben.“Das aber war beantragt worden. Hat da wer die Hausaufgaben nicht gemacht? und um eine Befragung der direkt Betroffenen wie Schulen, Schüler, Lehrer und Familien – wie im Antrag gefordert – zu unterstützen. Dass nun an Stelle der geforderten Befragung eine Schülerumfrage des GZG aus dem Schuljahr 2015/16 zu Grunde gelegt wird, macht uns sprachlos“, heißt es in der Stellungnahme weiter.
Diese Umfrage hatte in erster Linie mit den Abläufen der hauseigenen