Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Museumschefin lädt zur Führung in der Mittagspause
RAVENSBURG (rut) - Seit 5. März leitet Ute Stuffer das Ravensburger Kunstmuseum. Und sie ist glücklich mit ihrem neuen Job. Erkundet in der näheren Umgebung andere Kunstorte. Und stellt allerlei neue Angebote auf die Beine. Zum Beispiel gibt es nun auch „Lunchtime“-Führungen: Da kann man sich die Kunstwerke mal eben in der Mittagspause anschauen.
Den Kunstverein Hannover, wo sie die vergangenen Jahre als Kuratorin gearbeitet hat, vermisst die gelernte Intensivkrankenschwester, die schon in Indien und Afrika gearbeitet hat, nicht. Sei es dank der offenen Menschen und der immensen Lebensqualität doch ziemlich leicht, in Ravensburg Fuß zu fassen. Insbesondere den satten Sommer hat
Stuffer in vollen
Zügen genossen und ist abends oft noch zum Baden an den Bodensee gefahren. Abgesehen davon fühlt sie sich in der Ravensburger Altstadt mit ihrer gewissen „gepflegten Intimität, die ein italienisches Flair verströmt“, ebenso wohl wie in der „herrlichen Umgebung“.
Letztere hat die gebürtige Offenburgerin während der vergangenen Monate nicht nur in ihrer Freizeit erkundet: In St. Gallen, in Bregenz, in Achberg, Ulm, Friedrichshafen oder Dornbirn hat sie geguckt, was für Kunst dort jeweils präsentiert wird; sie hat jede Menge Künstler besucht. Und ist begeistert, was in der Region alles geboten wird.
Hat sie keine Angst vor Konkurrenz? Nein. Im Gegenteil. Die Kunstwissenschaftlerin setzt auf gegenseitige Unterstützung. Unter anderem soll die neue Reihe „Zu Gast“, in der Kollegen aus Nachbarstädten sich und ihre Gedanken im Kunstmuseum vorstellen, „ein Bewusstsein für die vielen Kunsträume in der Umgebung schaffen“, wünscht sich Stuffer. Generell liegt ihr am Herzen, die Hemmschwelle für einen Museumsbesuch so niedrig anzusiedeln, dass sich noch mehr Leute trauen, einfach mal vorbeizukommen. Um das hinzukriegen, will Stuffer Angebotslücken aufspüren und sucht nach Kooperationspartnern – unter anderem bei der Stadt.
Die „Lunchtime“-Führung, die sie bereits eingeführt hat, ist für eine bestimmte Zielgruppe konzipiert. Sie geht an jedem ersten Mittwoch im Monat um 12.30 Uhr über die Bühne und dauert lediglich 25 Minuten.
Von 20. Oktober bis 24. Februar wird im Kunstmuseum die Ausstellung „Panta Rhei“von Martha Jungwirth gezeigt. Vernissage ist am 19. Oktober um 19 Uhr.