Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Schellhaase will eine Schule mit Werten
Der neue Rektor der Gemeinschaftsschule freut sich auf seine Zeit am Manzenberg
TETTNANG - Jetzt ist Wolfram Schellhaase so richtig offiziell Schulleiter der Gemeinschaftsschule Manzenberg. Mit einem Festakt ist der neue Rektor gestern in der Gymnasiumsaula eingeführt worden – mit Reden von Honoratioren, einem Interview auf der Bühne und diversen Auftritten von Schülergruppen. Im Zentrum der Aufführungen standen neben den Begrüßungen auch Gedanken zu Schule und Schellhaases Begeisterung für Motorräder.
Jürgen Stohr, geschäftsführender Rektor der Tettnanger Schulen, brachte in seiner Ansprache gleich beides zusammen: Motorradfahren habe viele Parallelen zur Schule. Es gebe etwa treibende Kräfte, quasi den Motor, aber eben auch Kritiker – wobei, so Stohr, auch Bremsen unverzichtbar am Motorrad seien. Freundlich mahnende Worte: Schellhaase solle nicht „die Pflege auch der unscheinbaren Teile“vergessen.
Die Elternbeiratsvorsitzende Bianka Mosch hielt eine flammende Rede über die Gemeinschaftsschule und die Schulgemeinschaft am Manzenberg. Sie freute sich, dass Schellhaase „Schüler zu Lebensunternehmern“ machen wolle. „Die Gemeinschaftsschule ist genau das Richtige für Sie“, so Mosch unter dem Eindruck erster Gespräche, wo es um gegenseitige Wertschätzung und Respekt gegangen sei.
Bürgermeister Bruno Walter betonte, wie wichtig das Team für die Arbeit sei. Jetzt sei es an der Zeit, auf Erreichtem aufzubauen, aber auch neue Herausforderungen anzugehen. Schuldekan Frank Eberhardt wies hingegen darauf hin, wie wichtig es auch sei, die Kunst zu beherrschen, innezuhalten, wenn es besonders hektisch werde.
Anstelle einer Rede führte Schulamtsdirektor Klaus Moosmann ein Interview mit Schellhaase. Unter anderem fragte er nach den Gründen für seine Bewerbung am Manzenberg. Schellhaase sagte, für ihn seien mehrere Aspekte ausschlaggebend gewesen, insbesondere jedoch die Konzeption der Nonnenbachschule in Kressbronn. „Die Schulentwicklung hat nicht in mein Bild gepasst“, so Schellhaase. Er wolle sich persönlich weiterentwickeln und als Schulleiter für ein ehrliches Miteinander einstehen.
Wie das aussehen soll, formulierte Schellhaase dann in seiner Antrittsrede. Dort fasste er Erkenntnisse eines Besuchs an norwegischen Schulen zusammen. Ohne Beziehung gebe es keine Bildung, eine Gesellschaft lebe in der Gemeinschaft und es gehe um gemeinsame Wertvorstellungen. Und: „Ich freue mich auf die Arbeit hier am Manzenberg.“
Die ging gleich gut weiter beim anschließenden Empfang mit einer Schaudarbietung des Kollegiums, stilecht mit Simson und Lederjacke. Schellhaase wirkte gar nicht unglücklich, dass er Krawatte und Sakko da endlich gegen ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Born to be wild“tauschen konnte.