Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Runde 1 geht an Bärti
Michal Petras
ist offiziell 1,91 Meter groß. Inoffiziell sicher auch. Doch am Sonntag schien der neue Außenangreifer des VfB Friedrichshafen in der ZFArena beim 3:0 (25:17, 25:19, 25:18) gegen den TV Bühl immer wieder gefühlt 2,50 Meter groß. Der 21-Jährige, in diesem Sommer vom SK Posojilnica Aich/Dob aus Kärnten an den Bodensee gewechselt, ist das neue Sprungwunder der Häfler. Wenn der Slolwake zum Angriff abhebt, sucht man seine Schuhsohlen unweigerlich nach Sprungfedern ab. Kein Wunder, dass Petras selbst „meine starken Beine“als seine größte Stärke bezeichnet. Zwölf Punkte machte der Neue so am Sonntag. Als ihm im dritten Satz ein Sprungaufschlag derartig gewaltig geriet, dass es den gegnerischen Libero beim vergeblichen Versuch der Annahme beinahe vom Parkett fegte, gab es Szenenapplaus. „Das erste Spiel vor diesen Fans machen zu dürfen war wirklich ein unheimlich tolles Gefühl“, sagte Petras anschließend.
Die Zuschauer, die da waren, hatten ● am Sonntag tatsächlich wenig zu meckern. Auch die, die nicht da waren, hätten keinen Grund zur Unzufriedenheit gehabt. Bühl bereitete den Häflern nur im ersten Satz Schwierigkeiten, danach agierte der Vizemeister souverän. Nicht nur Trainer
bescheinigte seinem Team eine bessere Leistung als beim ersten Heimspiel am Vortag gegen die Nachwuchsvolleyballer vom VCO Berlin. Doch das recht zähe 3:0
Vital Heynen
(25:21, 25:18, 25:12) am Samstag lockte mehr Zuschauer in die ZF-Arena, als die Partie gegen die Schwarzwälder. Waren am Samstag 1840 Zuschauer in der Halle, kamen am Sonntag gerade mal 1461. Dabei hatte der VfB jedem, der sich für das Samstagspiel ein Ticket gekauft hatte, auch ein kostenloses für den Sonntag angeboten. Viele nahmen das Angebot nicht wahr. Ob dies nun am gleichzeitig stattfindenden verkaufsoffenen Sonntag in Friedrichshafen oder an der eher ungewohnten Spielansetzung am Sonntag, wie die Häfler Verantwortlichen vermuteten, – oder an einem um sich greifenden zunehmenden Desinteresse der Friedrichshafener am Volleyball lag, müssen die nächsten Wochen und Monate zeigen.
Am Sonntag feierte auch das Duell zwischen VfB-Maskottchen Bärti und Bärtis Kollegen von der „Schwäbischen Zeitung“, die auch in dieser Saison wieder exklusiver
Paula Print,
Medienpartner der VfB-Volleyballer ist, sein Debüt. Nach dem ersten Satz mussten die beiden einen Medizinball in die Höhe heben. Zeitungsente Paula gab zuerst auf, Runde eins dieses Duells, das ab sofort bei jedem Heimspiel stattinden soll, ging an Bärti und den VfB.
Philipp Collin
Vital Heynen und kennen sich seit Jahren gut, Trainer und Mittelblocker arbeiteten schon in der deutschen Nationalmannschaft und ein Jahr auch beim französischen Topclub Tours zusammen. Am Sonntag durfte Collin „zum ersten Mal in seinem Leben“(Heynen) Kapitän sein. Oder besser: Spielkapitän. Der von Heynen zum Mannschaftsführer ernannte Markus Steuerwald darf diese Aufgabe als Libero nicht während der Spiele wahrnehmen. Collin erledigte auch die neuen Aufgaben gewohnt unaufgeregt und souverän. „Ich bin doch nur einer von vielen bei uns“, sagte er danach bescheiden.