Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Hoher Lachfaktor garantiert
Französische Erfolgskomödie wird im Konzerthaus Ravensburg gespielt
RAVENSBURG (sz) - Die Agon-Theaterproduktion präsentiert am heutigen Mittwoch um 20 Uhr im Konzerthaus Ravensburg „Monsieur Claude und seine Töchter“nach dem französischen Kinoerfolg von Philippe de Chauveron und Guy Laurent. Das Stück handelt von Familienvater Claude und seinen vier Töchtern, die in Sachen Liebe ihre ganz eigenen Wege gehen.
Claude ist Notar, stockkonservativ und erzkatholisch. Und er hat vier erwachsene Töchter. Drei davon haben zu seinem Leidwesen Männer geheiratet, die zwar Franzosen sind, aber keine Katholiken: Adèle den jüdischen Geschäftsmann Abraham, Isabelle den Muslim Abderazak, und Michelle den Bankier Chao Ling. Claudes Hoffnung ruht auf Laura, seiner jüngsten Tochter und so ist er entzückt, als Laura ankündigt, einen katholischen Schauspieler zu heiraten – bis er ihn zu Gesicht bekommt.
Das 13-köpfige Ensemble der a.gon-Theater GmbH München rund um Ralf Novak als wutschnaubenden Familienvater Claude und Mona Perfler als seine beschwichtigende Frau Marie überzeugt Pointe für Pointe in diesem ernsthaft komischen Theaterstück, heißt es in der Ankündigung. Auch Félix Kama als Charles’ Vater André und Ida OuhéSchmidt als Charles' Mutter Madeleine stechen hervor, so der Pressetext. Die kurzweiligen Szenen greifen nur zu gern bekannte Klischees auf und spielen mit ihnen. Es darf und soll gelacht werden, obwohl, vielleicht sogar gerade auch weil der Stoff einen ernsten Hintergrund behandelt. Mit über 20 Millionen Zuschauern war der gleichnamige Film 2014 die erfolgreichste Komödie des französischen Kinos. Regisseur Stefan Zimmermann, der ebenfalls für die Bühnenfassung verantwortlich ist, zeigt bei dieser Inszenierung sein Gespür für Komik und Stringenz, bei der das Ernsthafte nicht verloren geht. Es gelingt ihm laut Pressemitteilung, die tragischen Konflikte des Alltags zu entlarven, wie hier die Inhalte der Schubladen in den Köpfen bezüglich anderer Kulturen, Menschen, Aussehen und Charakterzuweisungen. So deutlich, dass das Publikum nur lachen kann – manchmal ein beschämtes Lachen, mal ein überhebliches Lachen. Auf jeden Fall ein Übersprunglachen, das hilft, die eigenen Vorurteils-Schubladen fremden Menschen gegenüber durchzumischen. Insgesamt ein anregendes Modell für Toleranz und ein friedvolles Miteinander.