Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Feuerteufel in Radolfzell unterwegs
RADOLFZELL (sz) - Insgesamt an sechs Stellen in Radolfzell hat ein Unbekannter in der Nacht zum Donnerstag innerhalb von wenigen Minuten Papiertonnen und sonstige Gegenstände in Brand gesetzt. Nun sucht die Polizei mögliche Zeugen.
Gegen 23.45 Uhr meldeten zunächst mehrere Anrufer zwei brennende Papiermülltonnen in der Böhringer Straße, die dabei komplett zerstört wurden. Unmittelbar danach wurde in der Bismarckstraße eine weitere brennende Papiertonne entdeckt, die von Zeugen gelöscht werden konnte. An der Einfahrt zu einer Garage in der Schwertstraße brannten zeitgleich zwei abgestellte Möbelstücke. Da sie direkt an einem Gebäude abgestellt waren, wurde durch das Feuer und die Rauchentwicklung dessen Fassade in Mitleidenschaft gezogen. Ein Anwohner wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Noch während der Löschmaßnahmen wurde in der Brühlstraße eine weitere in Brand geratene Papiertonne entdeckt. Ein Anwohner reagierte geistesgegenwärtig und brachte mehrere in der Nähe gelagerte Propangasflaschen rechtzeitig in Sicherheit und dürfte damit einen größeren Schaden verhindert haben, schreibt die Polizei in ihrem Pressebericht. Ein unbekannter Zeuge konnte den Brand einer weiteren Papiertonne beim Rathaus bis zum Eintreffen der Feuerwehr eindämmen, so dass es hier nur zu einer Rauchentwicklung ohne größeren Schaden gekommen ist. An einem Durchgang zwischen zwei Gastronomiegebäuden in der Mooser Straße wurde zeitgleich ausgeleerter Restmüll in Brand gesetzt. Noch bevor sich das Feuer ausbreiten und möglicherweise auf ein angrenzendes Gebäude übergreifen konnte, gelang es einer Streife der Bundespolizei den Brand einzudämmen.
Zuletzt wurden zwei Papiertonnen in der Steinstraße in Brand gesetzt, bei einer weiteren blieb es beim Versuch. Die Feuerwehr war mit mehreren Fahrzeugen und einem Großaufgebot an Einsatzkräften im Einsatz, um an den unterschiedlichen Einsatzstellen eine Brandbekämpfung durchzuführen. Der entstandene Sachschaden ist noch unklar, dürfte jedoch mehrere tausend Euro betragen. In allen Fällen ist von Brandstiftung auszugehen. An der Fahndung beteiligten sich neben den Einsatzkräften des Polizeireviers Radolfzell auch Streifen der benachbarten Reviere, des Zolls und der Bundespolizei.
Hinweise an die Polizei Radolfzell, Telefon 07732 / 95 06 60.