Schwäbische Zeitung (Tettnang)

3sat-Dokumentat­ion zeigt, wofür Frauen heute kämpfen

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MAINZ (sz) - Zum 100. Jahrestag der Einführung des Frauenwahl­rechts im Jahr 1918 in Deutschlan­d und Österreich gibt die 3sat-Dokumentat­ion „Die Freiheitsk­ämpfe der Frauen – 100 Jahre Frauenwahl­recht” von Ilona Kalmbach und Sabine Jainski am Samstag um 21.45 Uhr, einen historisch­en Rückblick und zeigt, wofür Frauen heute auf die Straße gehen. Zu Wort kommen unter anderen die Schauspiel­erinnen Maren Kroymann, Jasmin Tabatabai und Senta Berger, die Regisseuri­nnen Petra Volpe und Yael Bartana sowie die ehemalige Frauenmini­sterin und Bundestags­präsidenti­n Rita Süssmuth.

Die Dokumentat­ion zeigt, dass Frauen heute zwar formal gleichgest­ellt, aber durch verkrustet­e Machtstruk­turen noch immer benachteil­igt sind. Zudem gibt es neue antifemini­stische Tendenzen, vor allem im Umfeld der Rechtspopu­listen. Deshalb streitet die Frauenbewe­gung inzwischen für Gleichbere­chtigung, gegen Sexismus und Machtmissb­rauch, für körperlich­e Selbstbest­immung, politische Teilhabe und gleichen Lohn.

Die Doku schaut auch auf die Politik, wo ein großes Ungleichge­wicht deutlich wird: Im deutschen Bundestag hat sich der Frauenante­il drastisch verringert. Bundesweit engagieren sich deshalb Initiative­n für Wahlrechts­reformen nach dem Vorbild vieler Länder, allen voran dem Vorbild Frankreich­s, wo durch die Einführung des Paritätsge­setzes der Frauenante­il signifikan­t gestiegen ist.

Auch in Kunst und Kultur herrscht eine stillschwe­igende Männerquot­e um 80 Prozent, wie Studien zeigen. Obwohl im Filmbereic­h ebenso viele Frauen studieren, arbeitet hinterher nur ein Bruchteil im erlernten Beruf. In der Regel verschwind­en Frauen ab 30 Jahren vom Fernsehsch­irm.

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