Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kirchentür öffnet sich jetzt mittels Tastendruck
Sanierung von St. Jakobus Brochenzell ist vom Wetter begünstigt – Sandstrahler legt schadhafte Stellen frei
BROCHENZELL - „Wir sind guter Dinge“, sagt Norbert Hensel mit Blick auf die Sanierung der Kirche St. Jakobus. „Es läuft gut“, bekräftigt der zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats in Brochenzell, was die Zusammenarbeit mit Architekt, Bauleiter und Handwerkern angeht – ohne dass Hensel die „Unebenheiten“ausblendet. Zu denen gehört, dass die Putzarbeiten sich als aufwendiger erwiesen, als abzusehen war.
Wie schadhaft das Gemäuer darunter ist, hatte sich mit den Sandstrahlarbeiten gezeigt. Teils traten massive Löcher unter dem Putz zutage. Ihre Ausbesserung ist das eine, der langsame Wiederaufbau des Putzes das andere. Immer wieder müssen die Schichten trocknen – was Zeit braucht. Wenngleich hier Mehrkosten entstehen, sagt Hensel angesichts anderweitiger Faktoren (etwa am Dach), die sich günstiger gestalten: „Wir bleiben im Kostenrahmen.“Bei diesem war stets von knapp unter 500 000 Euro die Rede.
Unter „unerwartet“ist auch zu verbuchen, dass die Rundung im Altbau (hin zum Gemeindehaus) „arbeitet“. Risse sind deutlich erkennbar, Gitter werden zur Stabilisierung eingebracht.
Ins Auge fällt im neueren Kirchenbereich dreierlei: So wurde die Bepflanzung komplett von den Wänden entfernt. Hier wird aber sicher wieder wilder Wein nachwachsen.
Fast abgeschlossen sind die Arbeiten am Flachdach, nur die Blenden Die Sandstrahlarbeiten bringen so manchen Ausbesserungsbedarf an den Tag. fehlen noch. Und: Die neue elektronisch gesteuerte Tür am Haupteingang ist einsatzbereit. Mittels Tastendruck wird barrierefreier Zugang gestattet – was in der Installation nicht einfach ist, da es sich um zwei aufeinanderfolgende Türen handelt.
Auch in Brochenzell profitieren die Arbeiten natürlich vom milden Wetter. Wenn es anhält, könnte das Gerüst nicht nur im neuen Kirchenbereich (1971 angebaut), sondern in Gänze noch vor Weihnachten abgebaut sein.
Was aber nicht das Ende der Arbeiten meint. Bevor dieses mit den Außenanlagen im Frühjahr 2019 winkt, gilt das Augenmerk noch der alten Sakristei und dem Turm. In ersterer soll noch dieses Jahr die Tür erneuert und die Inneneinrichtung wieder eingebaut werden. Denn weiterhin will die Kirchengemeinde den Stauraum nutzen – „wir haben Lagerbedarf“, bestätigt Norbert Hensel.
Putz und Anstrich werden auch in diesem Bereich folgen. Und dann ist da noch der Turm als solcher: Sein „Innenleben“muss den neuesten Brand- und Sicherheitsbestimmungen entsprechen, sei es bei der Treppe, den Handläufen oder den Abdichtungen.
Nicht zu vergessen: An der Kirchturmuhr werden die Ziffernblätter aufgefrischt.
Die breite Palette, die die Sanierung ausmacht, soll den Bürgern im Januar oder Februar nahegebracht werden – bei einer Begehung nach einem Sonntagsgottesdienst. „Damit die Kirchengemeinde mit uns zusammen alles in Betrieb nimmt“, ist Hensels Hoffnung dahinter.
„Die Arbeit geht nicht aus“, verweist Norbert Hensel darauf, dass am von der Kirche zum Gemeindehaus die Außenbeleuchtung erneuert und dass der Sockel an dem Weg entlang des alten Pfarrhauses ausgebessert wird.
Durchgangsweg