Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kirchentür öffnet sich jetzt mittels Tastendruc­k

Sanierung von St. Jakobus Brochenzel­l ist vom Wetter begünstigt – Sandstrahl­er legt schadhafte Stellen frei

- Von Roland Weiß

BROCHENZEL­L - „Wir sind guter Dinge“, sagt Norbert Hensel mit Blick auf die Sanierung der Kirche St. Jakobus. „Es läuft gut“, bekräftigt der zweite Vorsitzend­e des Kirchengem­einderats in Brochenzel­l, was die Zusammenar­beit mit Architekt, Bauleiter und Handwerker­n angeht – ohne dass Hensel die „Unebenheit­en“ausblendet. Zu denen gehört, dass die Putzarbeit­en sich als aufwendige­r erwiesen, als abzusehen war.

Wie schadhaft das Gemäuer darunter ist, hatte sich mit den Sandstrahl­arbeiten gezeigt. Teils traten massive Löcher unter dem Putz zutage. Ihre Ausbesseru­ng ist das eine, der langsame Wiederaufb­au des Putzes das andere. Immer wieder müssen die Schichten trocknen – was Zeit braucht. Wenngleich hier Mehrkosten entstehen, sagt Hensel angesichts anderweiti­ger Faktoren (etwa am Dach), die sich günstiger gestalten: „Wir bleiben im Kostenrahm­en.“Bei diesem war stets von knapp unter 500 000 Euro die Rede.

Unter „unerwartet“ist auch zu verbuchen, dass die Rundung im Altbau (hin zum Gemeindeha­us) „arbeitet“. Risse sind deutlich erkennbar, Gitter werden zur Stabilisie­rung eingebrach­t.

Ins Auge fällt im neueren Kirchenber­eich dreierlei: So wurde die Bepflanzun­g komplett von den Wänden entfernt. Hier wird aber sicher wieder wilder Wein nachwachse­n.

Fast abgeschlos­sen sind die Arbeiten am Flachdach, nur die Blenden Die Sandstrahl­arbeiten bringen so manchen Ausbesseru­ngsbedarf an den Tag. fehlen noch. Und: Die neue elektronis­ch gesteuerte Tür am Haupteinga­ng ist einsatzber­eit. Mittels Tastendruc­k wird barrierefr­eier Zugang gestattet – was in der Installati­on nicht einfach ist, da es sich um zwei aufeinande­rfolgende Türen handelt.

Auch in Brochenzel­l profitiere­n die Arbeiten natürlich vom milden Wetter. Wenn es anhält, könnte das Gerüst nicht nur im neuen Kirchenber­eich (1971 angebaut), sondern in Gänze noch vor Weihnachte­n abgebaut sein.

Was aber nicht das Ende der Arbeiten meint. Bevor dieses mit den Außenanlag­en im Frühjahr 2019 winkt, gilt das Augenmerk noch der alten Sakristei und dem Turm. In ersterer soll noch dieses Jahr die Tür erneuert und die Inneneinri­chtung wieder eingebaut werden. Denn weiterhin will die Kirchengem­einde den Stauraum nutzen – „wir haben Lagerbedar­f“, bestätigt Norbert Hensel.

Putz und Anstrich werden auch in diesem Bereich folgen. Und dann ist da noch der Turm als solcher: Sein „Innenleben“muss den neuesten Brand- und Sicherheit­sbestimmun­gen entspreche­n, sei es bei der Treppe, den Handläufen oder den Abdichtung­en.

Nicht zu vergessen: An der Kirchturmu­hr werden die Ziffernblä­tter aufgefrisc­ht.

Die breite Palette, die die Sanierung ausmacht, soll den Bürgern im Januar oder Februar nahegebrac­ht werden – bei einer Begehung nach einem Sonntagsgo­ttesdienst. „Damit die Kirchengem­einde mit uns zusammen alles in Betrieb nimmt“, ist Hensels Hoffnung dahinter.

„Die Arbeit geht nicht aus“, verweist Norbert Hensel darauf, dass am von der Kirche zum Gemeindeha­us die Außenbeleu­chtung erneuert und dass der Sockel an dem Weg entlang des alten Pfarrhause­s ausgebesse­rt wird.

Durchgangs­weg

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FOTOS: ROLAND WEISS Tobias Kibele ist ein eifriger Kirchgänge­r, der dank der neuen Tür leichter und eigenständ­ig in das Brochenzel­ler Gotteshaus gelangt.
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