Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Es war die pure Euphorie“

So hat der Sportholzf­äller Nils Reise, im Hauptberuf Forstwirt rund um Friedrichs­hafen, die WM erlebt

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MEERSBURG - Nach der Weltmeiste­rschaft ging es für Nils Reise sofort zurück in den Wald. Der 21-Jährige, der in Meersburg wohnt und im Hauptberuf in den Wäldern rund um Friedrichs­hafen als Forstwirt arbeitet, ist in seiner Freizeit Sportholzf­äller – und war nun zum ersten Mal bei der WM. Vor mehr als 3000 Zuschauern in der Liverpoole­r Echo Arena sicherte sich die Mannschaft aus Australien zum sechsten Mal den Titel. Das deutsche Team mit Reise erreichte nach einer starken Leistung den sechsten Platz. Theresa Gnann hat sich mit ihm unterhalte­n.

Seit ein paar Tagen sind Sie zurück am Bodensee. Wie war’s denn in Liverpool?

Es war der Hammer. Die WM war ja mein erster Wettkampf überhaupt und dann war’s gleich so ein riesen Event. Ich habe unglaublic­h viele Größen des Sports getroffen und konnte mich mit ihnen austausche­n.

Die deutsche Mannschaft hat den sechsten Platz geholt. Zufrieden?

Ich bin sehr zufrieden. Der fünfte oder sechste Platz war ja angepeilt und den haben wir trotz der Verletzung Robert Ebners erreicht. Wir haben alle zusammenge­arbeitet – auf und hinter der Bühne.

Und mit Ihrer persönlich­en Leistung an der Motorsäge?

Naja, die hätte besser sein können. Durch einen verpatzten Start haben wir anfangs schon ein oder zwei Sekunden gegen Österreich verloren. Am Ende haben wir dann ja aber trotzdem noch gewonnen.

Für ungefähr fünf Minuten hielten Sie während des Wettkampfs den Europareko­rd. Dann kamen die Tschechen. Wie hat sich das angefühlt?

Erst mal war das natürlich die pure Euphorie. Wir haben hinter der Bühne schon Interviews gegeben. Kaum waren die vorbei, war der Rekord wieder weg. Trotzdem muss man dazu sagen: Es ist die beste Zeit, die ein deutsches Team je gemacht hat. Blöd war nur, dass Robert trotz seiner Verletzung den letzten Durchgang gemacht hat, um eben diese Zeit zu knacken. Im Nachhinein war das natürlich ärgerlich, denn das hat seiner Zerrung sicher nicht gutgetan.

Wie geht es jetzt weiter für Sie in Ihrem Sport?

Über den Winter und das Frühjahr heißt es jetzt trainieren, trainieren, trainieren. Im kommenden Jahr finden einige nationale Wettkämpfe statt, in denen ich mich beweisen will und zeigen will, dass ich in der Rookie-Klasse ganz oben mitspielen kann.

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