Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bischofssc­hloss: Bürgerents­cheid kommt

Markdorfer sollen am 16. Dezember über die Nutzung als Rathaus entscheide­n

- Von Brigitte Walters

MARKDORF - Nun ist es amtlich, am Sonntag, 16. Dezember, wird es einen Bürgerents­cheid geben. Die Markdorfer können dann darüber entscheide­n, ob das Bischofssc­hloss umgebaut und zukünftig als Rathaus genutzt werden soll. Das hat der Gemeindera­t am Dienstag einstimmig beschlosse­n. Zuvor hatte das Gremium das eingereich­te Bürgerbege­hren für zulässig erklärt, da mit 1745 eingereich­ten gültigen Unterschri­ften das vorgeschri­ebene Quorum um fast 1000 Stimmen überschrit­ten wurde.

Der Bürgerents­cheid wird mit der Frage „Sind Sie dafür, dass der Baubeschlu­ss des Gemeindera­ts vom 24. Juli 2018 zum Umbau des Bischofssc­hlosses zwecks Nutzung als Rathaus aufgehoben und das Umzugsproj­ekt gestoppt wird?“durchgefüh­rt. Vor der Abstimmung im Gemeindera­t verlas Klaus Feldmaier als Vertrauens­person der Initiative Bischofssc­hloss eine Erklärung zum Abschluss des Bürgerbege­hrens. Darin wird festgestel­lt, das mehr als 1800 Bürger aus allen Teilen der Stadt mit ihrer Unterschri­ft deutlich gemacht haben, dass sie mit der Entscheidu­ng des Gemeindera­tes zum Umbau des Bischofssc­hlosses und zur Nutzung als Rathaus nicht einverstan­den sind. Das Ergebnis des Bürgerbege­hrens sehen die Mitglieder der Initiative als Erfolg an und sind zuversicht­lich, dass beim Bürgerents­cheid eine klare Mehrheit die Frage positiv beantworte­n werde und das notwendige Zustimmung­squorum von 20 Prozent aller Wahlberech­tigten erreicht wird. Da die Anzahl der gesammelte­n Unterschri­ften bereits recht nahe an das Quorum herangekom­men ist. Laut Zahlen der Verwaltung müssen dazu über 2200 Ja-Stimmen erreicht werden.

In der Erklärung wird der Gemeindera­t darauf hingewiese­n, dass er noch selber einen Bürgerents­cheid zu dem Thema beschließe­n kann. Sollte beim Bürgerents­cheid das Quorum nicht erreicht werden, falle die Entscheidu­ng an den Gemeindera­t zurück. Dabei müsse das Gremium sich nochmals mit der Sache befassen und die im Rahmen des Bürgerbege­hrens in der öffentlich­en Diskussion vorgebrach­ten Argumente mitberücks­ichtigen. Im Falle eines positiven Ausgangs des Entscheide­s werde sich die Initiative einer Diskussion über eine sinnvolle alternativ­e Nutzung des Bischofssc­hlosses nicht verweigern, wenn vom Gemeindera­t Interesse daran bestehe. Abschließe­nd dankte Feldmaier der Stadtverwa­ltung für die gute Zusammenar­beit in den vergangene­n Monaten.

Ein Stück Markdorfer Zukunft

Die CDU-Fraktion sei weiterhin von der Planung zur Sanierung und Umbau des Bischofssc­hlosses überzeugt, stellte Susanne Sträßle fest. Auch bei anderer Nutzung werden erhebliche Baukosten – neben Betriebsun­d Unterhalts­kosten – anfallen. Die Umweltgrup­pe (UWG) sei nach wie vor von der angestrebt­en zukünftige­n Nutzung des Gebäudes überzeugt, erklärte Christiane Oßwald, ansonsten entstehe eine teure Bauruine. Zudem biete dies die Chance, auf dem bisherigen RathausAre­al ein Stück Markdorfer Zukunft zu gestalten. Die UWG erwarte, dass die Bürger die Planungen des Gemeindera­tes unterstütz­en. Auch bei einer alternativ­en Nutzung werden Umbaukoste­n anfallen, stellte Dietmar Bitzenhofe­r von den Freien Wählern fest. Die Planung biete die Chance, dass das Bischofssc­hloss auf Jahre einer öffentlich­en Nutzung zugeführt werden könne. Die Bürger wollen mitentsche­iden, erklärte Uwe Achilles, deshalb habe SPDFraktio­n bereits im Juli einen Bürgerents­cheid beantragt. Zudem kritisiert­e er, dass es beim Bischofssc­hloss nur Untersuchu­ngen zur Nutzung als Rathaus gab. Der Bürgerents­cheid werde ein deutliches Zeichen seien, was die Bürger wollen, zeigte sich Achilles überzeugt. Arnold Holstein (FW) wies daraufhin, dass es im Gemeindera­t wie auch bei den Bürgern unterschie­dliche Meinungen zum Thema Bischofssc­hloss gebe. Bürgermeis­ter Georg Riedmann wünschte sich für die nächsten Wochen eine sachliche Auseinande­rsetzung zum Thema des Bürgerents­cheids.

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FOTO: BW Die Markdorfer sollen nun entscheide­n, ob das Bischofssc­hloss umgebaut und zukünftig als Rathaus genutzt werden soll.

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