Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Neues Haushaltsrecht gilt erst ab 2020
MECKENBEUREN (rwe) - Das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen wird an der Schussen erst 2020 Einzug halten – diesem Antrag hat der Gemeinderat jüngst einhellig stattgegeben. Ursprünglich hatte ein Ratsbeschluss aus dem Januar darauf abgezielt, dass dies bereits auf 2019 hin erfolgen sollte.
Kämmerer Simon Vallaster erzählte, dass Steueramtsleiter Daniel Kowollik und er länger mit sich „gerungen“hätten, bis sie den Vorschlag unterbreiteten – zumal der Umstellungsprozess auf Doppik bereits weit fortgeschritten sei. Bis Juli seien alle Immobilien bewertet worden. „Allerdings geriet die Bewertung der Mobilien unter Druck“, heißt es in der Sitzungsvorlage, „da diese mit eigenem Personal erfolgt und im Steueramt im Frühjahr ein Personalwechsel zu verzeichnen war“.
„Wir bekommen die Stellen nicht zeitgleich wieder besetzt“, wies Vallaster in der Sitzung darauf hin, dass sich daraus eine Vakanz ergab. „Eine sehr rasche und erfolgreiche Einarbeitung“konnte laut Sitzungsvorlage nicht verhindern, „dass der Zeitplan der Mobilienbewertung nicht mehr gehalten wurde“. Damit nicht genug, komme es doch zum Jahreswechsel 2018/19 zu einem Stellenwechsel in der Kassenleitung: Jörg Schuler (bislang in Waldburg mit der Gemeindekasse betraut) tritt die Nachfolge von Marion Kuon an.
Vallaster und Kowollik suchten angesichts dieser Gemeindelage im Herbst das Gespräch mit der Bürgermeisterin – mit der Essenz: Zwar war man der Auffassung, dass ein pünktlicher Umstieg möglich, aber fehleranfällig und daher risikobehaftet sei.
Einigkeit herrschte daher, dem Grundsatz „Qualität statt Schnelligkeit“zu folgen. Was in der Abwägung dazu führte, die Umsetzung auf 2020 zu verschieben. Diese „bessere Lösung“sei mit marginalen Mehrkosten verbunden, die durch eine Fehlervermeidung aufgrund gründlicherer Vorbereitung kompensiert würde.