Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Luft nach oben“bei Grundstückserlösen wie -erwerb
Quartalsbericht verblüfft an der einen oder anderen Stelle – Tilgungen haben jetzt schon Vorgabe übertroffen
MECKENBEUREN - Für drei Viertel des Jahres 2018 hat Daniel Kowollik jüngst im Gemeinderat den Quartalsbericht erstattet. Bei den Einnahmen richtete der Leiter des Steueramts den Blick auf die Gewerbesteuer: Hier sind insgesamt 11,8 Millionen Euro für das Jahr 2018 veranschlagt – auf 8,9 Millionen bemisst sich der momentane Stand, gleichsam 76 Prozent.
Oder der Einkommensteueranteil: Er hatte bis Ende September 4,8 Millionen Euro erreicht – das sind erst 53 Prozent der angestrebten 9,1 Millionen. Was keine Unruhe auslöst, da auch der Einkommensteueranteil nachschüssig gehandhabt wird. Das heißt: Nicht in jedem Quartal erhöht sich die Summe in gleichem Maße.
Tilgungen sind höher als gedacht
Was auch für die Schlüsselzuweisungen gilt, die mit 1,83 Millionen Euro bereits bei 89 Prozent des Ansatzes von 2,04 Millionen stehen.
Auch die Grundstückserlöse fließen nicht in jedem Monat in gleicher Höhe und haben nach drei Quartalen erst 1,14 der geplanten drei Millionen Euro eingebracht. „Wir haben da noch Luft nach oben“, meinte Kowollik. Die Hoffnung dürfte sein, dass sich das Bild aufs Jahresende hin noch bessert.
Auf der Ausgabenseite wurden für Grundstückserwerb erst 10 000 Euro eingesetzt (gar null Euro im dritten Quartal). Eingestellt sind 1,5 Millionen Euro.
Ähnlich zurückhaltend entwickeln sich die Baumaßnahmen (ohne Straßen): 9,18 Millionen will die Gemeinde eigentlich investieren. Abrufen ließen sich bisher 2,91 Millionen Euro (32 Prozent). Für Straßen sind 2,35 Millionen Euro geplant. Mit rund 339 000 Euro beläuft sich die Summe bisher auf 14 Prozent – allerdings weiß die Gemeinde hier darum, dass Abrechnungen (wie etwa zur Arndtstraße) noch folgen.
Die zu zahlende Kreisumlage hält bislang bei 4,92 Millionen Euro – was bei einem Haushaltsansatz von 7,21 Millionen rund 68 Prozent ausmacht. Allerdings hatte Kowollik beim vorherigen Quartalsbericht angedeutet, dass sich diese Umlage 2018 bei 6,5 bis 6,6 Millionen Euro einpendeln könnte.
Unter dem Ansatz sind auch die Personalausgaben. Auf 9,7 Millionen Euro lautet der, nach drei Viertel des Jahres wurden 6,3 Millionen Euro ausgegeben (65 Prozent). Bekanntlich fließen aber ja im vierten Quartal die Jahres-Sonderzahlungen.
Beim Blick auf die Zwischenbilanz durften natürlich die Gesamtsummen nicht fehlen. Das Haushaltsvolumen beträgt bereinigt 36,6 Millionen Euro. Die Ausgaben stehen derzeit bei 25,1 Millionen Euro (69 Prozent), die Einnahmen bei 23,9 (65 Prozent).
Zugegriffen werden soll in diesem Jahr auf die Rücklagen: 11,06 Millionen Euro sieht der Plan vor. Auf Kreditaufnahmen will man 2018 verzichten, und dabei scheint es auch zu bleiben. Vielmehr sieht der Haushaltsansatz 733 000 Euro für Tilgungen vor. Die Summe wird übertroffen – sind doch in den ersten drei Quartalen bereits 815 000 Euro geflossen.