Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Lindauer Gartenscha­u kostet etwa 14 Millionen Euro

Freistaat übernimmt einen Großteil der Investitio­nskosten

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LINDAU (dik) - Auf insgesamt knapp 14 Millionen Euro berechnet die Stadt die Kosten für die Gartenscha­u 2021. Davon entfallen fast neun Millionen auf die Investitio­n, von denen zwei Drittel der Freistaat Bayern zahlt. Die meisten Stadträte sind sich einig: Das wird sich für die Stadt Lindau lohnen.

Während Jürgen Müller (LI) auch bei den jüngsten Haushaltsb­eratungen vor allem die Gefahren beschwor, sehen Oberbürger­meister Gerhard Ecker und die Räte anderer Fraktionen vor allem die Chancen. Denn die Lindauer bekommen vor allem den schon häufig beschriebe­nen großen Bürgerpark auf der Hinteren Insel. Diese Einrichtun­g wird bleiben, wenn die Gartenscha­u lange vorbei ist. Und sie werde vor allem den Lindauern dienen, denn die Gäste ziehe es viel mehr in den Seehafen als auf die Hintere Insel, sagte der Oberbürger­meister.

Nicht nur Andreas Reich (FW) freut sich, dass die Stadt für die Gartenscha­u auch den Sina-KinkelinPl­atz ganz neu gestaltet, sodass Kinder und Jugendlich­e dort ideale Spielmögli­chkeiten finden sollen. Wie berichtet, plant die Gartenscha­ugesellsch­aft dort ein großes Multifunkt­ions-Kletter- und -Spielgerät. Außerdem soll es einen Bolzplatz und ein Streetball­feld geben. Dass die gesamte Neugestalt­ung, einschließ­lich des begrünten Umfeldes mitsamt WC insgesamt etwa 2,8 Millionen Euro kosten soll, regte Müller auf. Immerhin müsse die Stadt davon knapp 900 000 selbst zahlen.

„Was Jugend und Spielplätz­e angeht, hat man die Insel lange vernachläs­sigt“, widersprac­h Reich, der daran erinnerte, dass alle anderen Stadtteile schon lange moderne Spielplätz­e haben. Dabei sei der Spielplatz am Sina-Kinkelin-Platz der am meisten besuchte in ganz Lindau, ergänzte Thomas Hummler (CSU). Diese Investitio­n in den Nachwuchs sei einfach nötig. Und ohne die Fördermitt­el der Gartenscha­u könnte sich Lindau das nie leisten, fügte Gartenscha­u-Geschäftsf­ührer Meinrad Gfall hinzu: „Die Chance werden wir nie mehr haben.“

Die meisten Stadträte sehen auch kein echtes Risiko in den auf fünf Millionen Euro geschätzte­n Kosten für die Veranstalt­ung der Gartenscha­u selbst. Den Betrag muss die Stadt vorfinanzi­eren. Angesichts der Besucherme­ngen, die schon in einem ganz normalen Sommer auf die Lindauer Insel kommen, sollen die Eintrittsg­elder die Ausgaben wieder reinspiele­n. Dass dort ein Verlust entsteht, wie zuletzt in Würzburg, das sei bei dieser einmaligen Lage sehr unwahrsche­inlich.

Eins hatte Meinrad Gfall schon in der jüngsten Sitzung des GTL-Werkaussch­usses versproche­n: Kletterele­fant und Dampfwalze müssen zwar runter vom Spielplatz auf der Insel. Er selbst werde aber dafür sorgen, dass diese auf einem anderen Lindauer Spielplatz wieder aufgestell­t werden.

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