Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Wer behält da noch den Überblick?
Vor dem Heimspiel der Ulmer Basketballer gegen Bonn ist die Personalsituation mal wieder das große Thema
ULM - Es ist gar nicht so einfach, den Überblick über die Personalsituation beim Basketball-Bundesligisten Ratiopharm Ulm zu behalten. Thorsten Leibenath schafft es natürlich, aber auch der Trainer muss sich dabei konzentrieren. Da ist beispielsweise die Sache mit Per Günther. Vor einer Woche in Istanbul hat der Kapitän nicht gespielt, am Samstag in Jena war er dabei, am Dienstag in Monaco hat er wieder gefehlt. Günther hat Probleme mit dem Knie, die man durch Reduzierung der Belastung in den Griff zu kriegen hofft. Also spielt er mal und mal eben nicht. Dwayne Evans war wegen muskulärer Probleme drei Spiele in Folge raus, Ismet Akpinat musste in Monaco wegen eines Magen-Darm-Infekts passen. Auch Patrick Miller hatte im Fürstentum eine Grippe erwischt, aber der Amerikaner hielt mehr als 23 Minuten lang tapfer durch. Vor dem Bundesliga-Heimspiel der Ulmer gegen Bonn am Samstag (18 Uhr/Telekom Sport) sagt Leibenath: „Ich bin vorsichtig optimistisch, dass sich die Situation bessert. Aber momentan ändert sie sich beinahe täglich.“
Bonner Spieler mit Horrorverletzung
Mit dem Bonner Kollegen Predrag Krunic möchte Leibenath vermutlich trotz aller Probleme ohnehin nicht tauschen. Die Rheinländer gewannen am Dienstag zwar in der Champions League hoch mit 114:77 gegen den tschechischen Vertreter Opava. Dabei rissen bei Center Charles Jackson allerdings mehrere Bänder an der Fußwurzel, der Mannschaftsarzt geht von einer monatelangen Zwangspause aus. Das Bonner Management hat bereits angekündigt, dass nach dem Spiel in Ulm ein Ersatzmann verpflichtet wird. Leibenath stellt sich und die Mannschaft allerdings vorsorglich darauf ein, dass der möglicherweise doch schon am Samstag in der Ratiopharm-Arena dabei ist. An der Gerüchtebörse wird der Name des in Ludwigsburg ausgemusterten Trevor Mbakwe gehandelt, zudem wird über einen Wechsel von Clint Chapman spekuliert, dessen Vertrag in Berlin Ende November ausläuft.
Aber die Bonner haben auch so noch ein paar Mann im Kader, vor denen Thorsten Leibenath Respekt hat. Beispielsweise Josh Mayo und Rashad James. „Die sind zusammen für 40 Punkte gut“, sagt der Ulmer Trainer und appelliert an seine Verteidigung: „Wenn wir sie bei 30 halten, dann wäre das schon mal hilfreich.“
Eurocup: Noch ist alles drin
Trotz der knappen Ulmer Niederlage in Monaco am vergangenen Dienstag ist für den Bundesligisten noch alles drin im Basketball-Eurocup. Nachdem am Mittwochabend die italienische Mannschaft Germani Brescia gegen Galatasaray Istanbul klar mit 88:65 gewonnen hat, liegen nun zwei Spieltage vor dem Abschluss der Vorrunde die Türken, Brescia und Ulm mit jeweils drei Siegen und fünf Niederlagen gleichauf. Eine dieser drei Mannschaften wird wohl weiterkommen. Sicher in der nächsten Runde ist in der Gruppe A bisher nur Tabellenführer AS Monaco.