Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Towerstars sind zu Hause nicht zu bezwingen
RAVENSBURG (mp) - Die Heimstärke der Ravensburg Towerstars in der DEL2 ist in dieser Saison mehr als beeindruckend. Auch gegen Bad Nauheim gewann die Mannschaft am Sonntagabend dank später Tore mit 4:2 (0:0, 0:0, 4:2). In der Tabelle ziehen die Towerstars inzwischen einsam ihre Kreise an der Spitze. Da Frankfurt erst in der Verlängerung gewann, haben sie nun neun Punkte Vorsprung. Towerstars-Coach Jiri Ehrenberger gab sich zufrieden: „Es war ein sehr enges Spiel. Wir wollten so lange wie möglich durchspielen mit vier Blöcken. Das ist uns gelungen.“Christof Kreutzer war bedient: „Das will ich gar nicht kommentieren.“Er meinte damit die vielen Strafzeiten gegen seine Mannschaft und die Tatsache, dass sie mit einer couragierten Leistung nicht „mindestens einen Punkt“geholt hatte.
Zunächst stotterte allerdings der Offensivmotor der Oberschwaben. Selbst in zweimaliger Überzahl gelang kein Treffer, vielmehr tauchte Bad Nauheim erstaunlich häufig vor Jonas Langmann auf. Zwei Strafen kassierten die Hessen – beide mit Wirkung. Einmal traf es Kilian Keller bei einem Bandencheck von Dustyn Sylvester hart an der Schulter. Zwar biss der Verteidiger noch kurz auf die Zähne, doch dann fuhr er mit Mannschaftsarzt Martin Volz in die Kabine. Bei der zweiten strafwürdigen Aktion bekam David Zucker einen Ellenbogencheck von Cody Sylvester ins Gesicht. Zucker konnte immerhin weitermachen, Sylvester musste für zwölf Minuten in die Kühlbox. Eishockey gespielt wurde auch. In Überzahl vergab Robbie Czarnik mehrfach, was ihn den Kopf schütteln ließ. Ondrej Pozivil scheiterte ebenfalls.
Ein 0:0 nach zwei Dritteln? Das hatte es in dieser Saison auch noch nicht gegeben. Nach knapp drei Minuten im Schlussdrittel war es dann aber überstanden. In Überzahl erlöste Robin Just die Towerstars-Fans mit seinem Treffer zum 1:0. Aus kurzer Distanz schlenzte er in halbrechter Position stehend den Puck rechts oben ins Netz. Hendrik Hane im Bad Nauheimer Tor war zum ersten Mal an diesem Abend machtlos. Eine fünfminütige Überzahl nach einer Matchstrafe gegen Denis Shevyrin nutzte Vincenz Mayer zum 2:0, weitere Chancen blieben ungenutzt. In Unterzahl verkürzte Bad Nauheim dafür durch eine Sylvester-Kombination. Cody vollendete eine schöne Vorlage von Dustyn.
Da sich die Towerstars dann gleich drei Strafzeiten am Stück leisteten, witterten die Gäste noch einmal Morgenluft. Radek Krestan schaffte im 5 gegen 3 tatsächlich den Ausgleich. Doch dann kam David Zucker. Erst traf er nach feinem Pass von Sören Sturm zum 3:2, dann legte er Robbie Czarnik zum vierten Treffer auf. Die drohende Verlängerung war vermieden.