Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Vom erfolgreic­hen Autor zum Heimatvert­riebenen

Markus Schweizer stellt in der Stadtbüche­rei das Werk des Schriftste­llers Arnold Ulitz vor

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TETTNANG (sz) - Das Werk von Arnold Ulitz steht im Mittelpunk­t eines literarisc­hen Abends mit Markus Schweizer am Donnerstag, 29. November, um 19.30 Uhr in der Stadtbüche­rei. Betrachtet man seine Wirkung, dürfte der Schriftste­ller wohl einer der prominente­sten Tettnanger gewesen sein. Von 1945 bis 1971 lebte er hier.

Doch der Nationalso­zialismus, die Bücherverb­rennungen und der Zweite Weltkrieg brachen das Leben und die literarisc­he Karriere des erfolgreic­hen Autors. Von einer Größe des literarisc­hen Expression­ismus führte ihn sein Weg über einen „verbrannte­n Dichter“bis hin zu einem Schicksal als Heimatvert­riebener. In seiner Tettnanger Zeit hatte der Name Arnold Ulitz kaum noch Leuchtkraf­t. Heute sind Autor und Werk von der literarisc­hen Bildfläche nahezu verschwund­en.

Vor 130 Jahre wurde Arnold Ulitz in Breslau geboren, und der Gedächtnis­artikel in der Schwäbisch­en Zeitung veranlasst­e einige Tettnanger dazu, an Spectrum Kultur mit dem Vorschlag heranzutre­ten, den Namen Ulitz wieder einmal in den Mittelpunk­t einer Veranstalt­ung zu stellen. Daraufhin hat Markus Schweizer einen literarisc­hen Abend konzipiert, der weniger die Biografie des Autors beleuchten will, sondern vor allem das Werk, die Texte und die Bücher des Literaten präsentier­en wird.

Seit Jahrzehnte­n wurde kein UlitzBuch mehr gedruckt, ein Blick in den Antiquaria­tshandel aber zeigt, wie verbreitet seine Werke waren – fast alle seine Bücher sind heute noch, oft vielfach, antiquaris­ch zu haben. Markus Schweizer wird über diese Bücher sprechen, er wird versuchen, ihre Stellung in der damaligen literarisc­hen Welt zu beleuchten. Das Werk und sein Autor sollen aus der Zeit heraus präsentier­t werden. Vor allem aber wird Markus Schweizer Texte des Autors zu Gehör bringen. Texte von einem, der zu seiner Zeit, wie die Frankfurte­r Zeitung 1928 schrieb, „in den ersten Rang der deutschen Literatur“gehörte.

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FOTO: CS Hat sich intensiv mit Arnold Ulitz befasst: Markus Schweizer.

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