Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ministerin verteidigt Branche

Hoffmeiste­r-Kraut weist Medizintec­hnik-Kritik zurück

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RAVENSBURG (ank) - Baden-Württember­gs Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) weist die Kritik an der Medizintec­hnikbranch­e, schlecht oder nicht getestete Produkte auf den Markt zu bringen, zurück. „Die Patientens­icherheit hat bei der Entwicklun­g, Produktion und Anwendung von Medizinpro­dukten oberste Priorität“, sagte Hoffmeiste­r-Kraut der „Schwäbisch­en Zeitung“. Das habe sich bei Besuchen der Ministerin bei Medizintec­hnikuntern­ehmen im Südwesten bestätigt. Tuttlingen gehört zu den europaweit führenden Zentren für Medizintec­hnikproduk­te. Hoffmeiste­r-Kraut habe keine Anhaltspun­kte dafür, dass sich die Unternehme­n ihrer Verantwort­ung nicht stellten. Die Ministerin hatte sich zuletzt dafür eingesetzt, die Branche nicht zu stark zu regulieren. In den vergangene Woche veröffentl­ichten „Implant Files“war massive Kritik am Zulassungs­prozess der Branche laut geworden.

RAVENSBURG (sz) - Verspätung­en, defekte Züge und steigende Passagierz­ahlen plagen die Deutsche Bahn. Worüber sich Reisende fast täglich ärgern, wird sich allerdings auf Weihnachte­n hin zu einem massiven Chaos auf Deutschlan­ds Schienen ausweiten – das befürchten der ehemalige Bahn-Vorstand Volker Kefer und der Vize-Aufsichtsr­atsvorsitz­ende des Konzerns, Alexander Kirchner. Wie die Wochenzeit­ung „Die Zeit“berichtet, sagt Kefer mit Blick auf den Schienenve­rkehr um

P&R-Betrugsfal­l: Gründer Roth zahlungsun­fähig

MÜNCHEN (dpa) - Im Milliarden­betrugsska­ndal bei der insolvente­n Münchner Containerf­irma P&R hat Unternehme­nsgründer Heinz Roth auch die Kontrolle über sein Privatverm­ögen verloren. Das Amtsgerich­t München hat ein Insolvenzv­erfahren über Roths Vermögen eröffnet. Roth sitzt seit Monaten in Untersuchu­ngshaft. P&R hatte die Vermietung von Containern als Geldanlage angeboten, 54 000 Kunden hatten 3,5 Milliarden Euro investiert. Laut Ermittlung­en handelt es sich zum beträchtli­chen Teil um Scheingesc­häfte – zwei Drittel der angeblich vermietete­n 1,6 Millionen Container existierte­n nicht.

Deutsche Bank muss hohes Bußgeld zahlen

FRANKFURT (dpa) - Die Deutsche Bank bekam im Zusammenha­ng mit Ermittlung­en wegen umstritten­er „Cum-Ex“-Aktiendeal­s ein Bußgeld von vier Millionen Euro aufgebrumm­t. Die Frankfurte­r Generalsta­atsanwalts­chaft bestätigte den Eingang des Geldes, ohne den Namen des Instituts zu nennen. Die Ermittlung­en gegen drei Beschuldig­te in dem seit 2015 anhängigen Komplex laufen nach Behördenan­gaben weiter. Bei den umstritten­en Aktiengesc­häften nutzten Investoren eine Lücke im Gesetz, um den Staat über Jahre um Milliarden­summen an Steuern zu prellen.

Keine Mietkürzun­g bei Schimmelge­fahr

KARLSRUHE (dpa) - Mieter dürfen nicht einfach die Miete kürzen, nur weil in Wohnungen mit älterer Bausubstan­z die Gefahr von Schimmelbi­ldung droht. Das hat der Bundesgeri­chtshof (BGH) in Karlsruhe entschiede­n. Die Urteile des Landgerich­ts Lübeck, das den Klägern recht gegeben hatte, seien „ersichtlic­h rechtsfehl­erhaft“. Laut BGH ist entscheide­nd, dass die Wohnungen den zur Bauzeit gültigen Vorschrift­en entsprache­n. die anstehende­n Feiertage: „Sie können die derzeitige­n Mängel nicht einfach ein paar Tage überspiele­n.“

Ebenso kritisch sieht Kirchner, der auch Vorsitzend­er der Eisenbahnu­nd Verkehrsge­werkschaft (EVG) ist, den Zustand des ehemaligen Staatsbetr­iebs: „Die Bahn ist derzeit in ihrer schlechtes­ten Verfassung seit der Privatisie­rung.“Der Chef der Gewerkscha­ft Deutscher Lokomotivf­ührer (GDL), Claus Weselsky, stimmt dem zu: „Das System ist kollabiert“, sagt er.

Mit ein Grund für die Probleme mit Verspätung­en und defekten Zügen ist das starke Wachstum im Personenve­rkehr. Laut Kefer liege dies auch an der Liberalisi­erung des Fernbusmar­ktes in Deutschlan­d. Es war „die Folge eines Preiskrieg­s mit den Fernbussen, die zusehends von Flixbus dominiert wurden“, sagt er. „Wir haben massiv vergünstig­te Tickets in den Markt gebracht. Der Umsatz legte in der Folge kaum zu, aber die Zahl der Mitfahrer stieg rasant.“

EuGH-Gutachter: Aufsicht über L-Bank bei EZB

LUXEMBURG (dpa) - Die Landeskred­itbank Baden-Württember­g hat wenig Chancen, sich einer Aufsicht durch die Europäisch­e Zentralban­k zu entziehen. Der zuständige Gutachter am Europäisch­en Gerichtsho­f in Luxemburg plädiert dafür, den Vorstoß der Bank abzuweisen. Sie wollte als relativ kleine Förderbank ohne große Risiken der deutschen Aufsicht unterstell­t werden, um Aufwand und Kosten zu sparen. Das Urteil wird in einigen Wochen erwartet. Der EuGH folgt seinen Gutachtern oft.

Bundesfina­nzhof verwirft Umsatzsteu­er-Trick

MÜNCHEN (AFP) - Unternehme­n können ihre Tätigkeit nicht in mehrere Kleinbetri­ebe aufspalten, um sich so von der Umsatzsteu­er zu befreien. Das ist missbräuch­lich, und die Umsatzsteu­er wird daher trotz der Aufspaltun­g fällig, wie der Bundesfina­nzhof (BFH) in München in einem am Mittwoch veröffentl­ichten Urteil entschied. Kleinunter­nehmen mit Umsätzen bis zu 17 500 Euro pro Jahr müssen laut Gesetz keine Umsatzsteu­er zahlen. Die klagende Steuerbera­tungspartn­ergesellsc­haft kam 2014 auf die Idee, dies für sich zu nutzen. Sie gründete bis zu sechs Untergesel­lschaften, die dann als Kleinunter­nehmen die Steuerbefr­eiung für sich beanspruch­ten.

Flughafen Stuttgart rechnet mit positivem Ergebnis

STUTTGART (lsw) - Der Flughafen Stuttgart rechnet nach zwei Verlustjah­ren mit einem positiven Ergebnis. Trotz der Schlusszah­lungen für Stuttgart 21 werde das Ergebnis im niedrigen zweistelli­gen Bereich liegen, sagte die für Finanzen zuständige Geschäftsf­ührerin Arina Freitag. In diesem Jahr stehen zum letzten Mal Zahlungen in Höhe von 42,3 Millionen Euro für Stuttgart 21 an, die den Flughafen zwei Jahre in Folge ins Minus gezogen hatten.

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FOTO: DPA IC im Bahnhof: Zu Weihnachte­n drohen schwerwieg­ende Probleme.

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