Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Grüne haben die Kressbronner Radler im Blick
Anträge zum Haushalt 2019 – Radwege sollen verbessert und Boxen aufgestellt werden
KRESSBRONN - Gleich drei Anträge zum neuen Haushalt hatten die Grünen in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit im Gepäck, von denen zwei „erfolgreich“waren, einer dagegen abgelehnt wurde. So sollen die Radwege in Kressbronn weiter verbessert werden und ein Kostenvoranschlag für eine Fahrradabstellanlage auf dem Bahnhofsvorplatz eingeholt werden, das vorgeschlagene Bürgerbudget fand jedoch keine Zustimmung.
Als ein „gemeinsames Projekt des Kressbronner Gemeinderats“schlugen die Grünen die kontinuierliche Verbesserung der Radwege vor, das einstimmig begrüßt wurde. Im Jahr 2017 wurde eine weitere Beradelung des Gemeindegebiets von den Räten beschlossen, an der Verwaltung und Räte teilnehmen wollten. Diese sei allerdings bislang nicht umgesetzt worden, weshalb Silvia Queri für die Grünen dafür plädierte, die Rundfahrt „zeitnah nach der Gemeinderatswahl“im kommenden Jahr anzugehen. „Aus der Bürgerschaft liegen bereits konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Radwege vor – diese sollten mit aufgenommen werden. Zudem sollte ein Vertreter des ADFC mit beteiligt werden“, schlug Queri vor.
Um die Situation der Radler in Kressbronn weiter zu verbessern, sollen im kommenden Jahr gesicherte Fahrradboxen auf dem Bahnhofsvorplatz, 2020 dann am Strandbad und Parkschulzentrum aufgestellt werden. „Es werden – wie in Langenargen – immer mehr sogenannte Fahrradabstellanlagen realisiert, die überdacht, gut gesichert und mit Ablagemöglichkeiten für Radhelme oder Schutzkleidung ausgestattet sind. Zudem werden auch Ladestellen Standard“, führte Silvia Queri aus. Die Ratskollegen stimmten grundsätzlich zu – Roland Rösch (SPD) warnte jedoch vor einem Fahrradparkhaus, wie es beispielsweise in Meckenbeuren gestanden ist und aufgrund diverser Probleme wieder abgebaut werden musste (die SZ berichtete). „Die Idee finde ich grundsätzlich richtig gut. Langenargen hat diese Hundehütten, die sind einfach praktisch“, so Rösch mit einem Schmunzeln. Dieter SengerFrey (BWV) berichtete, dass heutzutage nicht nur viele Pendler Pedelec fahren und ihr teures Gefährt nur ungern am Bahnhof abstellten. „Ich kenne viele Pendler, die die Situation bemängeln.“Die Gemeindeverwaltung wird nun einen Kostenvoranschlag für die Fahrradboxen am Bahnhof einholen.
Als dritte Idee schlug Silvia Queri ein sogenanntes „Bürgerbudget“in Höhe von 20 000 Euro in Ergänzung zur Bürgerbeteiligung vor. „Es wäre der nächste konsequente Schritt, den Bürgern auch Mittel zur Verfügung zu stellen.“Die Kressbronner würden hierbei über die Verwendung des Geldbetrages anhand der Vorschläge aus der Bürgerschaft auf einer Versammlung entscheiden, die jährlich stattfindet. „Das Bürgerbudget ist demzufolge ein direktdemografischer Bürgerhaushalt“, fasste die Grünen-Rätin zusammen. Doch bei den übrigen Gemeinderäten fand die Idee keine Zustimmung - auch im Hinblick darauf, dass sich für den Bürgerbeirat gerade mal vier Bewerber aus ganz Kressbronn gemeldet hätten, wie Dieter Mainberger (BWV) zu Bedenken gab – das ließe auf kein großes Interesse an der Bürgerbeteiligung in Kressbronn schließen.