Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Auch Tettnang hat jetzt einen Bürgerbus
Verein Bürgerbus stellt „BerTTl“am Bärenbrunnen vor.
TETTNANG - Mitglieder des Vereins Bürgerbus Tettnang haben am Samstagvormittag am Bärenbrunnen das Bürgerbus-Fahrzeug vorgestellt. Der Bus ist künftg dienstags, donnerstags und freitags unterwegs. Allerdings wird der Kleinbus noch ausgetauscht. Bislang ist man mit einem Leihfahrzeug unterwegs.
Für den feierlichen Teil der Vorstellung war das Posaunenquartett der städtischen Musikschule Tettnang unter der Leitung von Harald Schele zuständig. Die vier Jungen im Alter von zehn bis 13 Jahren spielten trotz kaltem, stürmischen Wind gekonnt und mit viel Freude ihre Musikstücke. Zur Belohnung gab es einen Gutschein für Schokolade und Trinkgeld. Bürgermeister Bruno Walter verzichtete auf eine Festrede und stellte sich stattdessen den interessierten Bürgern zur Diskussion. „Ich freue mich, dass die Tür für die Anbindung an die Außenbereiche von Tettnang nun geöffnet wurde. Mit viel Mut, Elan, Arbeit und Zeitaufwand haben die Ehrenamtlichen des Bürgerbusteams eine tolle Leistung erbracht. Wir starten jetzt, lassen es laufen und schauen, was geht.“Diskutiert wurde über Spezialfälle wie beispielsweise der Transport von Schwerstbehinderten, der Grenzen setzt, da die Fahrer das alleine nicht bewältigen können. Alexander Mayer vom Bürgerbusteam Neukirch brachte dabei einige Erfahrungen ein.
Der rote Kleinbus Marke Toyota mit dem gefälligen Logo, der im Moment eine Ravensburger Nummer trägt, ist vorerst ein Leihfahrzeug, bis sich geklärt hat, welche technische Ausstattung für die Transporte benötigt wird. „Wir werden erst mit der Zeit feststellen können, ob wir beispielsweise eine Hebebühne für Rollstühle, eine andere Anordnung der Sitze oder überhaupt ein anderes Fahrzeug benötigen, um unseren Fahrgästen gerecht zu werden, sagte Siegfried Weber, „erst dann entscheiden wir uns, welches Fahrzeug angeschafft wird“. „Für die Finanzierung ist die Stadt Tettnang zuständig. Allerdings suchen wir Sponsoren zur Unterstützung“, sagte Sylvia Zwisler. „Wir wollen uns durch Spenden unabhängiger machen.“„Die ehrenamtlichen Fahrer des Bürgerbusses müssen gesund sein und sollten den Personenbeförderungsschein erwerben, auch zur eigenen Sicherheit. Dieser sei im sozialen Fahrdienst allerdings keine Pflicht“erklärte Siegfried Weber. Man schließe nicht aus, sich irgendwann an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) anzuschließen, da es dort Zuschüsse vom Land gäbe, doch das sei noch in weiter Ferne. „Außerdem ist das für die Gemeinde mehr Aufwand, da die gesetzlichen Vorgaben strenger sind und man kann dann nicht mehr alle Häuser anfahren, warf Gerd Ahrendt ein. Ein Disponententeam, momentan bestehend aus Claus Reutter, Siegfried Weber, Klaus Hausmann, Annett Imme und Karl-Heinz Wuhrer, nimmt Fahrtwünsche von Montag bis Donnerstag telefonisch entgegen und gibt diese an die Fahrer weiter. Der Bus wird am Vorabend bei dem Fahrer abgestellt, der die nächste Fahrt übernimmt. „Wir wollen mit der Zeit eine Datenbank der Fahrgäste anlegen, damit der Ablauf übersichtlicher und schneller wird“, ergänzte Klaus Hausmann. Außerdem benötigen wir noch weitere Fahrer und Disponenten.
Vorrangig sollen mit „BerTTl“Senioren und in der Mobilität beeinträchtigte Menschen aus umliegenden Ortschaften nach Tettnang und zurück befördert werden. Für Alleinerziehende mit Kindern gibt es Kindersitze für verschiedene Altersstufen, insgesamt hat der Bus neun Sitzplätze.
Gefahren wird Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8.30-12.30 und von 14 bis 17 Uhr. Der Bus verkehrt von Haus zu Haus. Die Einzelfahrt kostet 1,50 Euro, das Bürgerbustelefon ist von Montag bis Donnerstag zwischen 17 und 18 Uhr unter der Telefonnummer 07542 / 51 05 20 zu erreichen.