Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Inselhalle: Catering patzt bei Bällen

Gastronomi­e-Team entschuldi­gt sich für Servicepan­nen

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LINDAU (roi) - Rund 1000 Gäste haben die ersten Abschlussb­älle der Lindauer Tanzschule in der neuen Inselhalle besucht. Während die Tanzschule Geiger Freitag und Samstag ein festliches Programm geboten hatte, ärgerten sich viele Gäste über den schlechten Service der Gastronomi­e. Das Cateringte­am von Deck 12 räumte auf Nachfrage Probleme ein und entschuldi­gte sich, inzwischen auch öffentlich auf Facebook, bei den Gästen für die Widrigkeit­en.

„Das müssen Sie bei meinem Kollegen bestellen.“Dieser Satz war immer wieder zu hören. So dauerte es über eine Stunde, bis der Mann am Nebentisch sein Bier bekam. Es sollte sein einziges an diesem Abend bleiben. Er war kein Einzelfall. Viele Eltern saßen auf dem Trockenen, und die jungen Tänzer, die ja immer wieder im Einsatz waren, hatten kaum Chancen, an Getränke zu kommen. Bereits an den Abenden, aber auch in der Facebook-Gruppe „Du weißt, dass Du aus Lindau bist...“machte sich der Ärger Luft. „Es war eine totale Katastroph­e“, schreibt ein Ballbesuch­er. „Bewirtung Note 6“, „absolut miserabel“, „ein Trauerspie­l“kommentier­en andere.

Bestellen konnten die Gäste nur bei den Servicekrä­ften, die eine „Bedienerma­schine“hatten. Davon gab es aber zu wenige. Die anderen, meist Studenten eines Personaldi­enstleiste­rs, hatten die Aufgabe, das Bestellte auszuliefe­rn. Dieses System brach Freitag und Samstag vollständi­g zusammen. Die Kellner kamen nicht dazu, alle Bestellung­en aufzunehme­n, und die Studenten wussten oft nicht, wohin mit dem Essen und Trinken.

Diese Probleme räumte das Cateringte­am von Deck 12 unumwunden ein. „Wir möchten uns dafür entschuldi­gen“, sagt Jannina Zanner, die seit Mitte Oktober die Veranstalt­ungsleitun­g im Kongressbe­trieb innehat. „Aber ein Unglück jagte das andere.“Kurzfristi­ge Personalau­sfälle und technische Probleme hätten ihnen an beiden Tagen zu schaffen gemacht.

An beiden Tanzkränzc­hen seien laut Zanner jeweils 15 Bedienunge­n, ein Mix aus Fach- und Hilfskräft­en, eingeplant gewesen. Während am Freitag bei 420 Gästen immerhin 14 gekommen seien, standen am Samstag gerade mal zwölf Servicekrä­fte 550 Gästen gegenüber. Lediglich fünf durften Bestellung­en aufnehmen. Erschweren­d sei bei diesem System auch die ständige Fluktuatio­n an den Tischen gewesen. „Die, die Bestellung­en raustragen, stehen dann vor einem leeren Tisch.“

Aus Versehen Not-Aus gedrückt

Ein Stromausfa­ll – ein Angestellt­er hatte wohl versehentl­ich das NotAus betätigt – habe am Freitag für zusätzlich­e Schwierigk­eiten in der Küche gesorgt. Als dann auch noch immer wieder vorübergeh­end Bedienerma­schinen an beiden Abenden ausgefalle­n seien, sei das Personal ratlos gewesen.

„Das ist in die Hosen gegangen“, sagt Forst offen. „Dafür stehen wir gerade.“Sie bedauert, dass es ausgerechn­et bei einer Lindauer Veranstalt­ung solche Schwierigk­eiten gegeben hat. „Wenn man einmal leicht ins Strudeln kommt, geht der Ablauf baden“, weiß Jannina Zanner, die daraus ihre Lehren ziehen will. „Wir stecken noch in den Kinderschu­hen und müssen richtig Laufen lernen.“Der Versuch, am Samstag mit kleineren Tischen das System zu umschiffen, habe nicht funktionie­rt.

„In der Anfangspha­se ist es sicherlich nicht einfach. Das sind Formate, wo man lernen muss“, zeigt Carsten Holz von der Lindau Tourismus und Kongress GmbH Verständni­s. Er stellte aber auch klar, dass er diese Panne „mit Sorge wahrnehme“. Jetzt müsse man schauen, wie man es in Zukunft besser machen kann, betont er. Aus diesem Grund hatte Carsten Holz am Dienstag Gespräche mit dem Cateringte­am geführt.

Jannina Zanner will nach dieser „großen Lehrverans­taltung“nach vorn blicken. Sie wolle die Zeit vor allem nutzen, um Personal aus der Umgebung zu rekrutiere­n. In ihrem offenen Post auf Facebook verspricht sie: „Wir sind hingefalle­n, richten jetzt unsere Kochmützen und Planungshü­te neu zurecht und stehen mit optimierte­n Abläufen, Ideen und Euren Inputs wieder auf.“

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