Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bahnstreik ist auch auf Süd- und Bodenseegü­rtelbahn spürbar

Ausfälle und Verspätung­en am Montagmorg­en – Züge der BOB fahren nach eigenen Angaben aber planmäßig

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FRIEDRICHS­HAFEN (li) - Die bundesweit­en Warnstreik­s der Eisenbahnu­nd Verkehrsge­werkschaft (EVG) haben sich am Montagmorg­en auch auf Südbahn und Bodenseegü­rtelbahn ausgewirkt. SZ-Leser berichten von zum Teil erhebliche­n Verspätung­en und Zugausfäll­en, konkrete Angaben vonseiten der Deutschen Bahn AG waren dazu aber nicht zu bekommen.

Wie viele Züge von und nach Friedrichs­hafen tatsächlic­h ausgefalle­n sind, ließ sich am Montag nicht verifizier­en. Ein Sprecher der Bahn AG in Stuttgart bat auf Anfrage der Schwäbisch­en Zeitung um Verständni­s, dass er Fragen zu konkreten Ausfällen im Lauf des Tages noch nicht beantworte­n könne, denn: „Wir müssen jetzt erstmal den Verkehr wieder richtig zum Laufen bringen.“Auswirkung­en waren auf Südbahn und Bodenseegü­rtelbahn aber auf jeden Fall auch nach Beendigung der Warnstreik­s um 9 Uhr in Form von Verspätung­en noch zu spüren. Im Großen und Ganzen hielten sich die Beeinträch­tigungen im Regionalve­rkehr rund um Friedrichs­hafen aber offenbar in Grenzen – zumal die Züge der BodenseeOb­erschwaben-Bahn nach eigenen Angaben allesamt planmäßig fuhren. Betroffen war vor allem der Fernverkeh­r, den die Bahn zeitweise bundesweit einstellte.

Öffentlich­keitswirks­ame Aktionen der EVG am Häfler Stadtbahnh­of gab es nicht. Den Aufruf zu Warnstreik­s hatte aber auch die Ortsgruppe Friedrichs­hafen der EVG unterstütz­t und ihre Mitglieder dazu ermuntert, an den größeren Aktionen in Ulm oder Stuttgart teilzunehm­en. Was laut Auskunft von Heinz Bodammer, dem Vorsitzend­en der Ortsgruppe, auch einige getan haben. Die Warnstreik­s hält Bodammer für absolut gerechtfer­tigt, denn gerade hier am Bodensee werde im Vergleich mit der Industrie deutlich, dass Eisenbahne­r „nicht gerade bestbezahl­t“seien, obwohl sie eine sehr verantwort­ungsvolle Arbeit erledigen würden – und dies auch noch rund um die Uhr. „Die Bahn müsste ein Zeichen setzen“, sagt Bodammer. Stattdesse­n „zocke“die Bahn herum.

Die Eisenbahn- und Verkehrsge­werkschaft und die Gewerkscha­ft Deutscher Lokomotivf­ührer fordern 7,5 Prozent mehr Geld und den Ausbau eines 2016 vereinbart­en Wahlmodell­s, bei dem Beschäftig­te zwischen Lohnerhöhu­ng, Arbeitszei­tverkürzun­g und mehr Urlaub wählen können.

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FOTO: JENS LINDENMÜLL­ER Verspätung­en gibt’s am Montag auch nach dem Ende der Warnstreik­s noch.

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