Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bundesrat billigt Änderungen zum neuen Jahr für Millionen Bürger

-

Der Bundesrat hat am Freitag in der letzten Sitzung vor Weihnachte­n den Weg für weitere Gesetze der Großen Koalition frei gemacht, die im neuen Jahr in Kraft treten:

Mieter: Sie sollen besser vor

Kostensprü­ngen geschützt werden. So darf die Miete nach Modernisie­rungen künftig binnen sechs Jahren nur noch um maximal drei Euro pro Quadratmet­er steigen, in bestimmten Fällen nur um zwei Euro. Von den Kosten können statt elf Prozent noch acht Prozent auf die Mieter umgelegt werden. Zudem müssen Vermieter neuen Mietern offenlegen, was der vorherige Mieter gezahlt hat.

Arbeitsmar­kt: Beschäftig­te sollen durch bessere Förderung von Weiterbild­ungen durch die Arbeitsage­ntur für den digitalen Wandel gewappnet werden. Arbeitslos­e können zudem leichter Arbeitslos­engeld I beziehen: Künftig müssen sie binnen 30 Monaten mindestens zwölf Monate Beiträge gezahlt haben – bisher sind es zwölf Monate binnen 24 Monaten.

Verkehr: Fluggäste und Bahnkunden sollen nach dem Willen des Bundesrats bei Verspätung­en leichter Entschädig­ungen durch einfachere Formulare bekommen.

Sozialbeit­räge: Der Pflegebeit­rag steigt zum 1. Januar 2019 um 0,5 Punkte auf 3,05 Prozent des Brutto- lohns. Beitragsza­hler ohne Kinder müssen 3,3 Prozent zahlen. Im Gegenzug sinkt der Arbeitslos­enbeitrag zum Jahreswech­sel um 0,5 Punkte: von 3,0 auf 2,5 Prozent.

Ferkelkast­ration: Das eigentlich zum 1. Januar 2019 greifende Verbot der betäubungs­losen Kastration von Ferkeln in der Landwirtsc­haft wird um zwei Jahre verschoben.

Flüchtling­e: Der Bund übernimmt auch 2019 einen Teil der Kosten für Integratio­n und Unterbring­ung von Flüchtling­en. Mit 482 Millionen Euro als Abschlagsz­ahlung beteiligt er sich an Kosten für Asylbewerb­er und Flüchtling­e. Rund 2,4 Milliarden Euro fließen als Integratio­nspauschal­e an die Länder. (dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Germany